Notiz von zweiter Hand unter der Datierung, wahrscheinlich das Empfangsdatum "23.2."

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Mit bestem Dank erhielt ich Ihren werten Brief so auch das Päckchen mit den Zeichnungen und der Einlage von Queffmehl und Lebkuchen wofür ich meinen besonderen herzlichen Dank sage.

Ich habe mich herzlich an das Zeichnen gemacht und mit der Klaviatur bin ich nun im klaren, für die weitere Zeichnung für den Flügelbau hab ich dann noch einige Fragen, auch erwarte ich bis dahin die in aussichtstehenden Fotos. Holz für die Klaviaturrahmen versuche ich bei Blüthner zu bekommen, wenn ich hier kein Hartholz für den Wagbalken bekomme bestelle ich bei Schlessiger. Vergange[ne] Woche bin ich nochmals nach Birnbaum gelaufen, es ist aber nichts zu haben. Bei den Holzhändlern sieht es tostlos aus. Ich dachte schon einmal an Zypresse, aber das wenige was ich noch habe wäre wohl zu schade. Kirschbaum würde wohl allenfalls auch gehen aber wann wird das zu mir gelangen?

H. Gruber sprach ich vergange[ne] Woche da wollte er nach Berlin und zugleich wegen der Ausfuhr zu verhandeln.

Die leere Kiste ist vor 8 Tagen an Häußler zurück gegangen, das Holz war sonst nicht verwendbar.

Als Notstandsarbeit gedachte ich weitere Docken vorzuarbeiten, aber den wenigen Apfelbaum restlos aufarbeiten ist auch nicht ratsam, schon da Sie mir eine Spinett Reparatur in Aussicht stellten.

Daß es mit Ihrem Bau nicht wie gewünscht voran geht bedaure ich sehr, aber ich spüre in kleineren Maßstab das Gleiche, es geht nicht wie man gern möchte immer wieder scheidert [sic] man an de Materialfrage. Ob ich wohl nochmals nach Nürnberg komme und wir in der trauten Eck zusam[m]en fachsimpeln? ich bin stark im Zweifel.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr dankbarer // Otto Marx".