"Sehr geehrter Herr Doktor!
Ihr wertes Schreiben 13.1. mit vielen Dank erhalten sowie 2 Päckchen mit allerhand so guten und nahrhaften Sachen erhielt ich mit herzlichem Danke. Die Socken kann ich sehr gut brauchen und danke Ihnen hierfür noch ganz besonders, da man ja nun schon mehrere Jahre nicht neues mehr bekommen kann. Die Fleischkonserven habe ich nun auch angebrochen, ganz vorzüglich, ebenso der Koffer und das Queff Mehl ist sehr gut zum dicken und dabei so nahhaft und die guten Lebkuchen und Keks und so könnte ich weiter aufzählen. Recht herzlichen Dank für alles.
Auch für Ihr freundl. Anbieten bei Besorgung von Medikamenten mir behilflich zu sein, bin ich Ihnen sehr dankbar, lieber aber ist mir derartiges nicht zu benötigen.
An Häußler schicke ich die Kiste zurück, da das Holz nicht als Nutzholz nicht [sic] verwendbar ist, ich habe den Spediteur bestellt aber heute geht eben nicht alles so pünktlich und man muß eben Geduld haben. Was soll ich weiter an Klaviaturtafeln bestellen? Es kämen in Fichte nur Spinette in Frage, aber auch hier haben wir schon auf längere Zeit Vorrat, und Flügeltafeln? Ich schrieb Ihnen schon, das Häußler prima Holz lieferte. Ich möchte hier nicht eigenmächtig handeln. Oder abwarten bis er Linde bekommt, aber auch hiervon haben wir noch für 6 Clavichorde.
Sippach schrieb mir, daß er trotz seiner Bemühungen nichts erreichen konnte. Ich habe mir überlegt, daß Kirschbaum eventuell auch an Stelle Birnbaum als Führung[s]leisten zu verwenden sei und hier die Führungsschnitte auch glatte werden. – Für die in Aussicht stehende Liebesgabe aus der Schweiz bin ich sehr überrascht und danke Ihnen schon jetzt für Ihre Fürsprache."
Mit herzlichen Grüßen // Ihr dankbarer // Otto Marx
Mit H. Gruber habe ich gestern gesprochen, er will jetzt versuchen bei der Regierung zu erreichen die neuen Clavich. heraus zu bekommen, für die alten besteht keine Aussicht. Es ist momentan eine kritische Zeit und meine Meinung eher noch abzuwarten, der R. läßt nichts über die Grenze."