"Sehr geehrter Herr Doktor!
Gestern habe ich 2 Päckchen N. 11 u 12 abgeholt und heute empfing ich Ihren werten Brief v. 7.10. haben Sie recht herzlichen Dank, ganz besonders für die Päckchen, da giebt es wieder Kaffee und die prima Erbsenflocken.
Wegen den Silberspanndraht kann ich in meinen Aufzeichnungen nichts finden, ich denke die schwachen Nummern sind nur für Streichinstrumente und halte für uns 0,17 vielleicht noch 0,15 als schwächste Nummer für geeignet dann Stufenweise 0.20, 0.22, 0.25, 0.27, 0.30, 0.33, 0.35, 0.38 u 0.40.
Messingspinndraht von 0.20 mit gleichen N. dazu noch 0,45.
Ich nehme an, daß Sie inzwischen meinen Brief, wo ich von Flemming und Manbourg berichte, erhalten haben. Fem. hat also von den Stellschrauben und Piloten nichts mehr.
Bei Häußler bestellte ich Stimmnägel u. Stegstifte und Sippach schickte mir die gleiche Stimmnagelprobe und bestellt auch dort 1000 Stck. Häuseler wartete auf mich und ich auf Proben von H.
Wegen der 2 Spinettklaviaturen fangen wir meines Erachten nicht erst mit einer Bestellung an und bei Clavichord kann man die nur im Clavier machen da diese kleine Rahmen hat. Wie ich Ihnen schon schrieb habe ich als Tastenbelag Pflaume vorgearbeitet und für die 2 Clavichorde Palisander. – Blüthner hat mir 2 stumme Klaviaturen mit 88 Tasten in Auftrag gegeben und ich halte diese mit Ihrer Arbeit streng auseinander, eine Absage konnte ich nicht gut tun. Ich sollte es auf eigene Hand machen, geht aber nicht wegen der Beschäftigungsnachweise und so mache ich es auf Lohn. Hoffe, daß ich so in Ihrem Einvernehmen gehandelt habe.
Mit herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".