"Sehr geehrter Herr Doktor!
Mit herzlichen Dank kam gestern wieder ein sehr nahrhaftes Päckchen an, mit Keks, Gerste u. Brotarg[?] alles so köstliche Sachen. Ihren werten Brief vom 23.5. erhielt ich schon heute am 5. Tage und habe sogleich Leerpackungen mit 2 Stimmhämmern zusammen gepackt und bringe sie noch heute zur Post. Ich habe noch einen Probewirbel gesucht aber vergeblich. Den großen Stimmhammer bitte ich nach Gebrauch zurück, den kleinen mit etwas größeren Loch dagegen benötige ich nicht mehr. Ich hoffe, daß einer davon passen wird, denn nach Ihrem Schreiben entnehme ich, daß es sich um quatrat und nicht um flache handelt.
Betr. des weißen Leimes ist Hauptbedingung, daß die Farbe auch wasserlöslich ist. Wegen des Resonanzholzes werde ich mich nun an Schlessiger wenden.
Von Schuster Markn. lege ich eine Antwortkarte bei, es betr. Tastenbelege. Ich denke, daß wir damit auf einige Zeit nicht in Verlegenheit kommen. Wenn Sie die fehlenden Spinndrahtnummern bestellt haben, denke ich doch so lange mit dem Skizzen zu warten, da ja doch noch keine Versandmöglichkeit. Von den rollenden Kartoffeln sieht und hört man nichts, ist doch sehr bedauerlich. Die Firmenschilder werde ich Ihrem Vorschlag gemäß einlassen und zwar mit einer Messingumrahmung. Ich hatte schon einmal erwägt sie in den Anhängekeil hinter den Anhängestiften einzulassen.
Meine letzte Arbeit war 330 Weißbuchene Zungen für Mendler Docken, aber die Achsenlöcher habe ich noch nicht gebohrt, wohl 5 Bohrer angefertigt: 0,60 / 0,65 / 0,70 / 0,75 / u 0,80. Die Lederkiele habe ich noch nicht geschnitten, und die Löcher ausgestochen, daß ein einleimen der Kiele wegfällt und nur festgeklappt werden, wie Keile. Absolut sicher! Soll ich noch die Achsenlöcher bohren oder sollen sie in die Docken engebohrt werden. Soll ich etwas davon schicken?
Mit herzlichen Grüßen auch an Frl. Luise // Ihr dankbarer // Otto Marx."