Daten über referenzierte Objekte
Brief Ulrich Rück an Adolf Hartmann vom 7. März 1935: Kirchenmusiker Lütge, Berlin, besitzt ein Clavichord von Silbermann, Straßburg, das für 500 RM verkauft werden soll. Hartmann möge ein Gutachten erstellen [Hinweis auf das Instrument hatte Rück von Alfred Kreutz, Stuttgart, erhalten].
Brief Hartmann an Rück vom 29. März 1935: Instrument wurde von Hartmann restauriert, dabei der ausgebaute Resonanzboden fotografiert. Lütge möchte derzeit nicht verkaufen, es sei denn, er erhält einen sehr guten Preis. Instrument identisch mit Kat. Nr. 598 der Berliner Sammlung (Sachs 1922).
"Der harte drahtige Klang liegt auch vielleicht daran, daß sie [die historischen Clavichorde] nicht in Originalstimmung H = A stehen, sondern in unserer heutigen Stimmung, also 1 Ton höher."
Brief Hartmann an Rück, 2. Februar 1941: Kirchenmusiker Lütge hat das Silbermann-Klavichord zum Kauf angeboten, Preis 2.000 RM.
Am 10. Februar 1941 schickt Rück die Kaufbestätigung über 2.000 RM [nicht 200 RM wie bei Martin Kares, Katalog 1999, S. 118 angegeben] an Hartmann, der bereits am 8. Februar 1941 den Transport durch Steinway & Sons, Berlin, für den 10. Februar 1941 ankündigt. Am 13. Februar 1941 schrieb Rück an Hartmann, dass er das Instrument "zum immerwährenden Gedenken an meinen seligen Bruder [erwarb]; damit sein Name mit diesem Instrument weiterlebt, will ich darin an einer Stelle, die nicht stört, ein kleines Gedenktäfelchen anbringen lassen. Eine solche Notiz lässt sich anhand der Restaurierungsakte im GNM nicht nachweisen. Am 26. Februar 1941 bestätigt Rück, dass das "Clavichord [...] soeben gut hier eingetroffen" war.
Am 11. Februar 1941 bestätigte Rück dem Verkäufer Karl Lütge den Kauf und die Summe über 2.000 RM, die er nicht aus Geschäftsmitteln, sondern privat aufbrachte.
Die Zuschreibung des Instruments an Johann Heinrich Silbermann, Straßburg, geschah durch Lütge, Adolf Hartmann und Curt Sachs im Vergleich mit den anderen Klavichorden der Berliner Sammlung, Kat. Nr. 598 und 914 sowie mit dem Hammerflügel von J. H. Silbermann, Kat. Nr. 12 und dem Hammerflügel Gottfried Silbermanns in Potsdam. Nach Lütges Angaben ist MIR1061 "im ursprünglichen Zustand erhalten, auch die Besaitung ist alt. Herr Hartmann hat nur den Resonanzboden gerichtet; [...] Vorsatzbrett vor den Tasten und Schlüsselschild fehlten, sie sind von Herrn Hartmann nach dem gleichen Instrument der Staatssammlung ergänzt. Die Markierung des ursprünglichen Schlüsselschildes ist noch genau zu erkennen." (Vgl. Brief von Lütge an Rück, 22. Februar 1941.)
Zum Verbleib der baugleichen Instrumente siehe Brief Abschrift von Lüttge an Heinrich Spitta, 18. Mai 1956.
Siehe auch Ulrich Rücks Aufzeichnung Dr. U. Rück zu seinen Instrumenten (1953).