Abschrift eines Briefes von Karl Lütge an Ulrich Rück zum neuerworbenen Klavichord von Johann Heinrich Silbermann (zugeschrieben). Standort des Originalbriefes unbekannt, vermutlich in Rücks Objektdokumentation zu MIR1061 [bislang nicht aufgefunden]. Das Typoskript-Original dieser Abschrift befindet sich in NL Rück, I, B-5h, Notizen zum Sammlungskatalog Tasteninstrumente.

Karl Lütge übersandte mit dem Schreiben die Rechnung, ausgestellt auf Dr. Ulrich Rück. Bittet ihn, sofern er irgendwann über seine Sammlung verfügen wird (d. h., ihren Verbleib nach seinem Ableben regeln), "dafür Sorge zu tragen, dass das Clavichord in einer grossen öffentlichen Sammlung seinen endgültigen Platz erhält." Lütge hat das Instrument 1920 oder 1921 erworben, es kam über Erbgang von Carl Friedrich Zelter in die Familie Fischer, von dort zu Heinrich Bellermann. Lütges Notizen hierzu befinden sich im Tresor der Staatsbibliothek zu Berlin, wird sich darum kümmern.

Die Zuschreibung des Instruments an Johann Heinrich Silbermann, Straßburg, geschah durch Lütge, Adolf Hartmann und Curt Sachs im Vergleich mit den anderen Klavichorden der Berliner Sammlung, Kat. Nr. 598 und 914 sowie mit dem Hammerflügel von J. H. Silbermann, Kat. Nr. 12 und dem Hammerflügel Gottfried Silbermanns in Potsdam. Nach Lütges Angaben ist MIR1061 "im ursprünglichen Zustand erhalten, auch die Besaitung ist alt. Herr Hartmann hat nur den Resonanzboden gerichtet; Photos von der Unterseite erhalten Sie später. Vorsatzbrett vor den Tasten und Schlüsselschild fehlten, sie sind von Herrn Hartmann nach dem gleichen Instrument der Staatssammlung ergänzt. Die Markierung des ursprünglichen Schlüsselschildes ist noch genau zu erkennen."

Wünscht Rück Freude am Instrument und dankt für die Übersendung von Steglich 1937 ("Mozarts Flügel klingt wieder"). Zweifelt, ob er jemals Rücks freundlicher Einladung nach Nürnberg wird folgen können, lädt ihn im Gegenzug ein, sofern er in Berlin ist, bei ihm vorzusprechen.