Rück bittet Berner um Informationen über Aufnahmestandards für Tasteninstrumente. Möchte in den folgenden Monaten sich mit den Tasteninstrumenten seiner Sammlung eingehend beschäftigen und Vorarbeiten für einen Katalog beginnen. Wüsste daher gerne, nach welchen Kriterien die Berliner Kataloge entstehen und erbittet entsprechende Vorlagen. Rück stellt sich eine standardisierte Erfassung vor, um später Vergleiche mit anderen Instrumenten anstellen zu können. Sofern in der letzten Sitzung der "Kommission für Instrumentenkunde" in der Gesellschaft für Musikforschung dies angesprochen wurde, möchte Rück die Ergebnisse erfahren, andernfalls möchte er in einen Gedankenaustausch mit Berner und Steglich darüber eintreten.
Als Muster legt Rück die Erfassungsbögen der Sammlung im Münchner Stadtmuseum bei, die ihm Georg Neuner überlassen hat. Falls Berner diese behalten möchte, wird Rück Neuner, mit dem er "sehr befreundet" ist bitten, ihm andere zu schicken. Rück hat bereits vor längerer Zeit nach diesem Muster begonnen seine außereuropäischen Musikinstrumente zu katalogisieren [siehe NL Rück, I, B-5k].
Berichtet Berner von seiner Stiftung von etwa 40 Musikinstrumenten an die Universität Erlangen. Bereits überstellt sind:
Hammerflügel Johann David Schiedmayer (R 14)
Hammerflügel Conrad Graf, Wien, Nr. 2788 (R 15)
Klavichord, unsigniert, ungebunden, wohl Tirol (R 12)
Es folgen noch Streich-, Zupf- und Blasinstrumente. Kann Berner bei Interesse gerne ein Verzeichnis übersenden. Gerne würde er eine Gitarre der Biedermeierzeit stiften, hat aber kein passendes Instrument zur Hand. Bittet Berner um Hilfe bei der Suche [in Erlangen/Würzburg ist eine wohl Wiener Gitarre, um 1840, unter R 53 inventarisiert].
Der Sammlung Rück wurde aus Wien ein Hammerflügel von Andreas Stein angeboten, den er von einem "befreundeten alten Klavierfachmann eingehend expertisieren ließ." Aufgrund des hohen Reparaturbedarfs hat Rück darauf verzichtet. Bietet Berner das Gutachten an, sofern ihm dieses Instrument angeboten wird; als Kontaktperson nennt Rück einen Dr. Seewald.
Georg Neuner wollte für zwei Wochen nach Ägypten, wo ihm ein Herr Hiekmann [vermutlich Hans Hickmann von der Deutschen Grammophon in Hamburg?] einige Instrumente erworben hat, die Neuner nach München bringen möchte.
Georg Karstädt hat einen Katalog zu den Musikinstrumenten in Lübeck veröffentlicht und in der Zeitschrift für Instrumentenbau eine Corrigenda geliefert.
Sofern Berner Interesse an einer Fotografie der Rosette aus dem J. H. Silbermann zugeschriebenen Klavichord MIR1061 hat, lässt er ihm einen Abzug anfertigen.
Die mit "Joachim Tielke in Hamburg" signierte Gambe MIR788 seiner Sammlung hält Günther Hellwig nicht für authentisch, wohl aber den Zettel für original. Der Sachverhalt ist Rück nicht klar.
Rück würde sich freuen, wenn es in Berners Urlaub zu einem Treffen kommen könnte, nachdem er im vergangenen September nicht in Nürnberg war. Rück wird am 23. August zu seiner jährlichen Kur nach Bad Gastein aufbrechen.
Erkundigt sich abschließend nach dem geplanten Erscheinungstermin von Irmgard Ottos Arbeit über Kindermusikinstrumente. Er hatte ihr vor Jahren einige Instrumente gesandt; dieser Sammlungsbereich ist inzwischen weiter angewachsen, jedoch überwiegend mit neuzeitlichen Produkten.