Zum Beschluss des Jahres 1953 möchte Alfred Berner die unerledigten Briefe Ulrich Rücks bearbeiten und endlich die gewünschten Daten zum zweimanualigen Ruckers-Cembalo, Kat. Nr. 2230, übersenden. Wie Rück in seinem Schreiben vom 7. Dezember 1953 vermutete, ist auch bei Kat. Nr. 2230 die Belegung der Flankenzüge von vorn nach hinten:
1. Obermanual erster 8'
2. Obermanual 4', Untermanual 4'
3. Untermanual zweiter 8'
4. Untermanual erster 8' mit langem Anriß.
D. h. die Flankenzüge 1 und 4 bedienen denselben Chor an unterschiedlicher Stelle. Die Disposition von Kat. Nr. 2230 stimmt also mit der von Rück mitgeteilten aus dem Instrument des Grafen Landsberg-Velen überein. Dies korrigiert Berner in einem handschriftlichen Nachtrag: "Doch nicht: Der 4' ist auf Unter- und Obermanual spielbar, es sind Springer mit Ausschnitt [Skizze]." Das Berliner Instrument hat keine Koppel.
Berner freut sich, dass Rück gemeinsam mit dem GNM einen Teil seiner Instrumente präsentieren kann. Auch wenn eine solche Ausstellung viel Arbeit mit sich bringt, ist der ideelle Gewinn "nicht zu unterschätzen". Sicherlich hilft auch der neue Depotraum in der Mauthalle, dass Rück seine Sammlung besser betreuen kann.
Das Berliner Museum wird zu Jahresbeginn die Umbauten abschließen und kann seine Sammlung wieder geordnet aufstellen. Glückwünsche zum neuen Jahr für Rück und dessen Mitarbeiter.
Beiliegend Notizzettel von Ulrich Rück mit einer Skizze des Bezugs, vermutlich des Ruckers-Instruments von 1640 aus dem Besitz des Grafen Landsberg-Velen, da der 4' nur mit "OM" (= Obermanual) eingetragen und links eine Manualkoppel vermerkt ist.