NL Rück, I, C-0056

Rück bittet Alfred Berner um Auskunft über die Registerbelegung im zweimanualigen Cembalo von Andreas Ruckers, Kat. Nr. 2230. Während der Restaurierung des Ruckers-Cembalos des Grafen Landsberg-Velen in der Werkstatt der Sammlung Rück stellten Rück und seine Restauratoren folgende Reihenfolge fest: "vorderste Dockenreihe 8' Obermanual; lange Saitenlänge anreissen [oben eingefügt: ist kurzer Anriss], nächste 8' 4' Obermanual selbständiger 8', wieder nächste Dockenreihe nach hinten 4' 8' Untermanual 8' [ergänzt] und hinterste Dockenreihe 8' Untermanual, weiter rückwärts anreissend, [darunter von Rück: "härterer Anriß"], also weicheren Toncharakter gebend."

Bei Berlin, Kat. Nr. 2230, wäre von vorne nach hinten gesehen erste und dritte Dockenreihe ein 8', bei Ruckers Grafen Landsberg erste und vierte Dockenreihe. Bei Kat. Nr. 2230 liegt der 4' unten, ebenso bei Grafen Landsberg. Bei Kat. Nr. 2230 liegt der selbständige 8' unten, bei Grafen Landsberg oben.

Bevor Rück die Arbeiten fortsetzen lässt, möchte er Klarheit darüber gewinnen, ob die von ihm notierte Berliner Disposition korrekt ist.

Laut Scholz lässt sich durch die Schiebekoppel der 4' auf UM auch auf dem OM spielen.

Die Disposition hält Rück zeittypisch für die Ruckers-Zeit, weshalb er sie auch der Ruckers-Kopie für die Schola Cantorum Basiliensis zugrunde legte, die am selben Tag versandt wurde. Für die moderne Musikpraxis wäre jedoch eine Disposition von: UM: 8' abgeleitet und 8' selbständige; OM 4' und 8' abgeleitet sinnvoll. Wäre Berner für Meinungsäußerung sehr dankbar, vor allem um Bestätigung, "dass unsere Ansicht über die Berliner Disposition tatsächlich stimmt." Während der Restaurierung ließ Rück Fotos von der Innenkonstruktion des Cembalos des Grafen Landsberg-Velen anfertigen; legt Berner Abzüge für Berliner Sammlung bei. Erkennbar ist u.a., dass die Rosette auf der Unterseite des Resonanzbodens mit Leinenstreifen befestigt worden war und dass Leinwand ebenfalls für die Befestigung abgestochener Enden der Rippen verwendet wurde, damit die Rippen weder abgleiten noch reißen.

Bestätigt nochmals den Versand von 10 Katalogen der Bamberger Ausstellung sowie 2 steiermärkischer Panpfeifen und erbittet baldige Antwort.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1953,12,03
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Cembalo zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Cembalo
Tasteninstrumente
erwähnt als
Restaurierung
Cembalo zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)