NL Rück, I, C-0056

Wie schon am 27. Februar 1953 berichtet Rück an Alfred Berner von seiner Augenoperation. Da er rekonvaleszent ist und zwei Wochen nichts lesen darf, kann er auf vorhandene Korrespondenz nicht antworten. Er diktiert Rudolf Steglichs Tochter "verschiedene Randbemerkungen über Herkunft und Geschichte bemerkenswerter Instrumente der Sammlung." (Siehe Dr. U. Rück zu seinen Instrumenten (1953).) Dabei stieß er auf das Johann Heinrich Silbermannzugeschriebene Klavichord, das er 1941 von Kirchenmusikdirektor Karl Lütge, Berlin, im Gedenken an seinen verunglückten Bruder Hans Rück erwarb. Dieser wollte ihm nähere Informationen zur Geschichte des Instruments noch mitteilen, allerdings waren die Unterlagen in einem Tresor ausgelagert und bis heute konnte Rück Herrn Lütge nicht mehr erreichen. Thekla Schneider hatte Rück eine Adresse von Lütge in Ahstedt, Post Garbolzum vermittelt, von dort hat Rück aber keine Antwort erhalten und fürchtet nun, dass Lütge zwischenzeitlich verstorben ist. Teilt seine frühere Berliner Adresse mit und bittet Berner, sich zu erkundigen, ob Lütge noch lebt und wie Rück ihn ggf. erreichen kann.

Lütge hatte Rück einst mitgeteilt, dass er 1921 einen handschriftlichen Aufsatz über das Instrument zur Festschrift Max Friedländer verfasst hatte, doch wusste er nicht, ob dieser Aufsatz gedruckt wurde. Rück erscheint die Geschichte des Instruments sehr wichtig.

Auf der Rückseite äußert sich Rück zunächst über die geplante Ausstellung zum Kongress der Gesellschaft für Musikforschung im Juli 1953 in Bamberg, wo ihm Bruno Stäblein fünf Schränke für Blas-, Zupf- und Streichinstrumente zugewiesen hat. Es handelt sich um Barockschränke, deren geöffnete Türen mit einer Glasscheibe gesichert werden sollen. Da die Firma Neupert Tasteninstrumente ausstellt, legt Rück großen Wert darauf, nicht nur eine Orgel, sondern ebenfalls besaitete Tasteninstrumente zeigen zu können. Schlägt Berner vor, sich über die Objekte und den zur Verfügung stehenden Raum zu verständigen.

Berichtet, dass ihm die Restaurierung eines Ruckers-Cembalos von 1640 aus dem Besitz des Grafen Landesberg-Velen übertragen wurde. Beschreibt den Zustand mit der erhaltenen Rosette, Resonanzboden mit Malerei und Gehäusegestaltung. Wie bei dem Berliner Ruckers-Cembalo, Kat. Nr. 2230, ist auch hier Klaviatur später verändert worden. Verschiedene Schriftzeichen auf Teilen der Klaviatur gefunden, mehr wird sich hoffentlich nach einer professionellen Reinigung des Instruments ergeben.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1953,03,11
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Bundfreies Klavichord
Tasteninstrumente
erwähnt als
Provenienz
Cembalo
Tasteninstrumente
erwähnt als
Restaurierung
Cembalo zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Literaturreferenz
Sachs 1922