NL Rück, I, C-0056

Rück befindet sich wieder im Urlaub in Corvara (Dolomiten), Hotel Post und berichtet Irmgard Otto vom Staatlichen Institut für Musikforschung über den Bau von Rindeninstrumenten, die sie für ihre geplante Habilitationsschrift interessieren wird. Im Abteital in den Dolomiten schälten Kinder im Juni von gefällten Nadelbäumen die Rinde und falteten diese in Glockenform zusammen, danach "obenauf die Rinde umschlugen, durch den Umschlag eine Schnur für den Klöppel zogen, dann den Glockenkörper mit einem Zweigstück oben umwickelten und verschnürten dieses, dann unten aussen ebenfalls mit einem Zweigstück umschnürten, dessen eines Ende hervorstehend blieb und als Handhebe [sic] zum Schwingen der Glocke diente. Das Ganze wurde luftgetrocknet (nicht Sonne) [dies hatte Rück am 11. Oktober 1954 noch behauptet] und klingt dann." Im Postscript korrigiert Rück: "der Klöppel hängt an einem durch den Glockenkörper durchgesteckten Zweigstück, das beiderseits vorsteht und zum Aufhängen der Glocke dient!"

Von dem über 70jährigen Bildhauer Pescosta [im Brief vom 11. Oktober 1954 beschreibt er ihn als 76 Jährigen] ließ Rück für seine Sammlung zwei solcher Rindenglocken (inventarisiert als "Schelle") bauen (MIR525 bis MIR528). Pescosta baute wohl auch "ganz urtümliche Alphörner ohne Mundstück, ebenfalls aus Baumrinde zusammengefaltet." Hat davon ebenfalls ein Exemplar erworben und lässt Irmgard Otto nach seiner Rückkehr entsprechende Abbildungen zukommen. Erwerb weitere Spielzeuginstrumente, die er auf Wunsch gerne nach Berlin schickt.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1955,06,27
Schreibort
Corvara (Dolomiten)
Erwähnte Objekte
erwähnt als
Neuerwerbung
Schelle
Schelle
Schelle
Schelle
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Behandelte Institution