NL Rück, I, C-0056

Rück beantwortet das Schreiben Alfred Berners vom 13. März 1952 und beschreibt ausführlich seine Näser-Orgel MIR1023. Übersendet eine Abschrift des Rückschen Archivblattes [nicht im GNM gefunden!], das die meisten der von Berner gewünschten Angaben enthält. Legt die fünf Fotos des geöffneten Ruckers-Cembalos, Kat. Nr. 2230, zu seiner Entlastung bei und freut sich, wenn er entsprechende Vergrößerungen davon erhält. Bietet an, dass er von Berners Film in Nürnberg Abzüge anfertigen lässt, damit dem Berliner Institut keine Kosten entstehen.

Die versprochenen Vergrößerungen der Mechanikzeichnungen aus Silbermann-Instrumenten, die Adolf Hartmann vor dem Zweiten Weltkrieg anfertigte, schickt Rück nach Ostern [13. April 1952].

Ist sehr am Angebot des Hammerflügels von Anton Walter interessiert, vor allem mit Blick auf die historische Entwicklung. Bittet daher, das Angebot einsehen zu dürfen.

Wendet sich mit der Frage nach dem Verbleib seiner Instrumente an Berner, die Rück 1942 an Hartmann zur Restaurierung schickte, nämlich einen kaukasischen Tar und eine kaukasische Blockflöte. "Beide Instrumente waren hübsch mosaikartig eingelegt und Herr Hartmann versprach mir damals, die kleinen Reparaturen daran auszuführen und mir die Instrumente wieder zu senden." Auch die Kopie der ägyptischen Winkelharfe hatte Hartmann zugesagt und Rück dafür Holz bei Steinway, Hamburg, sowie drei verschiedenfarbige Felle geordert. Außerdem besitzt er ein Foto des von Hartmann angefertigten Nachbaus für die Berliner Sammlung. Der Korpus des Instruments war im Rohbau fertig, doch seit Hartmanns Ableben hat Rück von diesen Instrumenten nichts mehr gesehen; sein Mitarbeiter Martin Scholz kann sich daran ebenfalls erinnern. Nun hofft Rück, dass sich die beiden Instrumente sowie der Rohbau unter den wieder zu Tage getretenen Beständen des Museums befinden, weshalb er Alfred Berner um Unterstützung bittet. Tar und Harfenkopie befanden sich "im Garderobenschrank. Später während des 2. Krieges kam Herr Scholz kurz in die Werkstatt und diese war vollständig ausgeräumt und alles lag auf einem wüsten Haufen."

Der von Berner nachgefragte Name Gustav Walter ist Scholz als Reparateur der Berliner Sammlung geläufig. Ein Herr Walter war gemeinsam mit einem Herrn Wurm als Klavierstimmer tätig. "Dieser Herr Wurm verewigte sich auf einem Resonanzboden eines Hammerflügels mit Cembalozug in einer längeren Inschrift, die etwa so lautete: Dieses Instrument restaurierte Werkmeister Wurm der königl. Instrumenten-Sammlung, wann wird uns der Krieg von den Tyrannen befreien, wir haben wenig Brot und 40 Grad im Schatten. Dies war 1916." Scholz und Rück mutmaßen, dass auch Fritz Neumeyer noch Informationen beitragen kann, da er "mit Herrn und Frau Hartmann gut befreundet war".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1952,04,12
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Orgelpositiv
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Orgelpositiv
Tasteninstrumente
erwähnt als
Restaurierung
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Cembalo zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnt als
Restaurierung
erwähnt als
Restaurierung
Zupfinstrumente
erwähnt als
Nachbau
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Restaurator(in)
erwähnt im Zusammenhang
Behandelte Institution
erwähnt im Zusammenhang
Lieferant(in) Holz