Rück antwortet Alfred Berner auf dessen Anfrage vom 21. Januar 1955 nach Fotos des Automaten-Oktavvirginals (Samuel Bidermann zugeschrieben) sowie eines weiteren Automaten-Spinetts mit tanzenden Figuren. Von MIR1223 kann Rück Abzüge anfertigen lassen, da er noch Aufnahmen besitzt; allerdings sind die Glasplatten Kriegsverlust. Das Spinett mit tanzenden Figuren stammte aus der Sammlung Klinckerfuß, glich äußerlich einer großen Bibel und hatte "tanzende FIguren bei König David". Leider besitzt Rück davon weder eine Fotografie noch Aufzeichnungen. "Ich hatte in dasselbe 1800.-- Mark Reparatur hineingebuttert und gerade vor der Vollendung kam der Bombenangriff [vom 10. auf den 11. August 1943] und zerstörte es." Ebenfalls vernichtet wurden damals "eine kauk. Fiedel, eine Tiefenbrucker Laute" und weitere reizende Sachen.
Bittet Berner, in Prag zwei Titel zu beschaffen, die im "Peking'sche[n] Institut" in deutscher Sprache publiziert wurden (gemeint ist das Musikwissenschaftliche Seminar der deutschen Universität Prag, das bis 1945 unter Leitung von Gustav Becking stand). Rück benötigt:
Dr. Peter Brömse, Flöten, Schalmeien und Sackpfeifen Südslawiens sowie Dr. Hans Brunner, Das Klavierklangideal Mozarts und die Klaviere seiner Zeit. Hat hiervon zwar einen Teil des Anhangs auf Mikrofilm, scheut aber die Gebühren für die Abzüge, wenn er die gesamte Arbeit als Druck erhalten kann. Ist Alexandr Buchner vom Nationalmuseum Prag gerne mit weiteren Fotos behilflich, wenn dieser seine Interessen verrät.
Das neue Plakat der Berliner Sammlung wird Rück gerne aufheben, das frühere Plakat hängt als Schmuck in seinen Geschäftsräumen.
Das neue Jahr hat für Rück mit viel Ärger begonnen, da sowohl Hugo Haid als auch Martin Scholz ausscheiden. Haid begründet in Nürnberg einen eigenen Klavierladen, Scholz wechselt zu Hug & Co nach Basel, um Reparaturen an Cembali, Spinetten und Clavichorden durchzuführen. Die Nachfolge ist noch in Bearbeitung. Hofft, dass es in Berlin weniger turbulent zugeht als im Pianohaus Rück.
Zur Restaurierung hat Rück derzeit einen Graf-Flügel für das Musikmuseum Stockholm, ein Schmahl-Hammerklavier für einen englischen Kunden sowie einen Hammerflügel von Anton Walter & Sohn.