Rück schreibt an Alfred Berner in dessen Feriendomizil in Tinnum auf Sylt. Bittet, die Ausstellung historischer Musikinstrumente in der Residenz Bamberg noch bis 5. Oktober stehen zu lassen. Sofern Berner damit einverstanden ist, möge er Dr. Walter Tunk von der Residenz in Bamberg informieren. Die Pommern aus dem Berliner Bestand durch eine separate (Glas?) Wand zu schützen, kann nur in Zusammenarbeit mit der Firma Neupert bewerkstelligt werden.

Rück schickt Berner ein Foto des Ruckers-Cembalos MIR1073. Darauf sind Inschriften auf den ausgebauten Tasten 1-10 der Klaviatur zu sehen sowie als Vergleich entsprechende Tasten aus dem 1640 gebauten zweimanualigen Ruckers-Cembalo des Grafen Landsberg-Velen. Rück rätselt über die Bedeutung des Buchstabens und spekuliert, ob damit der Erbauer Andreas Ruckers gemeint sein könnte. Das zweimanualige Cembalo besitzt eine originale Rosette, "die deutlich den knieenden Engel Johannes Ruckers zeigt, auch an der Harfe am oberen Ende der Baron-Stange ein Kopf als Schmuck." Rück würde gerne mehr darüber wissen und schlägt vor, dass Berner an den Berliner Instrumenten nachsieht. Die Rosette von MIR1073 fehlte beim Ankauf des Instruments, weshalb er einen passgenauen Abguss des Ruckers-Cembalos aus dem Deutschen Museum (Inv. Nr. 1913-37587) eingefügt hat [das Instrument ist bei Henkel 1994, S. 74-76 beschrieben, demnach wurde die Rosette eine Andreas Ruckers-Instruments verwendet und das "A" zu einem "H" verändert]. Da MIR1073 original mit 1637 datiert ist, geht Rück davon aus, dass es sich um ein Instrument Andreas Ruckers handelt. Sofern Johannes Ruckers die Schalllöcher seiner zweimanualigen Instrumente kleiner dimensionierte, könnte es durchaus ein Instrument aus dessen Werkstatt sein. Rück kann dies anhand des ihm zugänglichen Materials aber nicht überprüfen, weshalb er Berner um Unterstützung bittet.