Rück dankt Berner für die "reizende Neujahrskarte mit der schönen Fotografie des Firmenschildes eines Altwiener-Flügels". Nennt einige Neuerwerbungen, nämlich
einen Waldtuter aus dem Sarntal bei Bozen (MIR94),
eine Windglocke "wie sie in den Tempeln in Bangkok vielfach hängen" (MIR1386),
zwei klanglich sehr schöne Kuhglocken aus Fügenberg im Zillertal, die ein alter Glockenschmied in Schlitters herstellte (MIR537 und MIR539)
Klarinette in D mit sechs Messingklappen in Wulst und Bocklagerung (MIR439)
Erbittet erneut Auskunft über die Erfassung von Tasteninstrumenten. Möchte sich mit der Katalogisierung seiner im Pianohaus Rück aufgestellten Tasteninstrumente beschäftigen, hat aber keine einheitlichen Vorlagen. Wo werden z.B. Gehäuse und Klaviatur gemessen? Sofern bei den letzten Tagungen der Gesellschaft für Musikforschung oder der Leiter von Musikinstrumenten-Sammlungen darüber gesprochen wurde, wäre Rück für entsprechende Informationen dankbar. Auf jeden Fall möchte er Vorlagen für die Erfassung von Tasteninstrumenten aus einem Museum haben, um sich daran orientieren zu können, "nach welchen Grundsätzen Sie [also Berner im Berliner Musikinstrumenten-Museum] die Instrumente katalogisieren bzw. beschreiben."
In seine Erlanger Stiftung hatte er eine Oboe mit Kopfstück von Denner und Mittelstück von I. S. W. [nicht entzifferter Erbauer] gegeben, das Bruno Stäblein jedoch reklamierte. "Ich gab dieses Instrument als Modell für die barocke Profilierung und als abschreckendes Beispiel für im Handel befindliche, nicht zusammengehörige Teile. Leider fand ich mit dieser meiner Absicht kein Verständnis und so nahm ich das Stück wieder in meine Sammlung und schenkte dafür eine andere Oboe. Diese allerdings nicht mehr mit der schönen barocken Profilierung." (Erlangen, R 36) Da Berners Name in dieser Sache genannt wurde, wollte ihm Rück direkt berichten.
Herbert Kelletat hat sich mit der Wohltemperierung im Klavierwerk Johann Sebastian Bachs beschäftigt, die Rück von Ernst Emsheimer in deutscher Übersetzung erhielt, ebenso von Benvenuto Disertori, Das älteste erhaltene Exemplar eines Streichinstruments von 1938. Darin ist ein Rebec abgebildet, das in einer bologneser Kirche aufbewahrt wird und als älteste Stück sein soll. Kann beide Arbeiten gerne zur Einsicht übersenden. Die Arbeit von Rittmeyer-Iselin über das Rebec in der Festschrift für Karl Nef, Basel 1933, wird Berner bekannt sein.