"abgegangen am 17. April 1952"

Rück sendet Hirt Archivblätter mit Detailinformationen zu den übersendeten Instrumenten-Fotos. Bittet diese nach vier Wochen zurück für seine Akten. Musste dafür mehrere Instrumente aus Kisten auspacken um diese zu vermessen.

Bittet darum, den Verleger zu informieren, dass bei Veröffentlichung die "übliche Reproduktionsgebühr" und Übersendung eines Freiexemplars fällig sind. "Nebenbei bemerkt, ist dies ein kleines Entgelt für mich," da das Zusammentragen der Informationen Zeit und Geld in Anspruch genommen hat.

Hat nochmal Herrn Schultze (Privatmusikverein Nürnberg) und Generalmusikdirektor Dressel (Opernhaus Nürnberg) wegen eines Konzertengagements geschrieben. Chancen für Hirt, als Pianist in Nürnberg engagiert zu werden, stehen schlecht, da man in Nürnberg bekannte Namen gerne immer wieder einläd, "statt hier für Abwechslung zu sorgen." Rück hat darauf kaum Einfluss, bemüht sich dennoch Hirt zu helfen. Vermutet, dass dieser die Bayreuther Festspiele besuchen wird. Hofft dann auf ein Wiedersehen in Nürnberg.

"Als Neuzugänge können Sie dann bei mir studieren:

1. Broadwood-Flügel [MIR1124], wie ihn Beethoven im letzten Lebensjahrzehnt spielte und wie er heute in Budapest verwahrt ist, von dem Sie ja ein Foto besitzen.

2. Einen Giraffen-Flügel [MIR1095], der höchstwahrscheinlich ein Tangentenflügel ist: Ein Unikum nach meiner Kenntnis.

3. Ein sehr frühes Piano von Gebrüder Schott-Mainz [MIR1181] aus der Zeit um 1820."

Erwähnt als Randnotiz, dass ein neues, recht gutes Foto des Conrad Graf Flügels von Beethoven im Beethovenhaus Bonn "auf Kosten Prof. Edwin Fischers" gemacht wurde.

"NB: Ich mache Sie aufmerksam, dass nach dem Vorgang von Curt Sachs, Katalog der Berliner Sammlung, die Signaturen so zu lesen sind, dass die Schrägstriche zwischen einzelnen Worten immer wieder die alte Zeile abgrenzen und den Beginn der neuen Zeile anzeigen."

Die beigefügten "Archivblätter" betreffen folgende Instrumente:

"Spinett Dominicus Venetus 1566 [MIR1086]

Cembalo, italienisch, wahrscheinlich von Vincenzo da Prato [Anonym, MIR1074]

Nähtischklavierchen Joseph Klein in Wien [MIR1174].

Hammerflügel Louis Dulcken à Munic [MIR1115]

Clavichord Silbermann [MIR1061]

Cembalo Carl August Gräbner [MIR1079]

Travers-Hammerflügel Christian Gottlob Hubert [Querhammerflügel MIR1176]

Schrank-Flügel C. Ehrlich / Bamberg [MIR1130]

Giraffenflügel mit Aeoline von Caspar Schlimbach Koenigshofen [MIR1185]

Pedalhammerflügel Johannes Schmid, Salzburg [Johann Schmidt, MIR1127]

Orphika Röllig [Joseph Dohnal, MIR1178]

Cembalone, italienisch von Carolus Grimaldi Messina 1697 [Cembalo, MIR1075]

Hammerflügel Carl Stein Wien [MIR1120]

Hammerflügel Erard-Paris [MIR1125]

Hammerflügel Anton Walter-Wien [MIR1098] (frühester Anton-Walter-Flügel)"

Hat im Archiv noch Originalfotos folgender Hammerflügel:

"Gebrüder Gräbner-Dresden [MIR1106],

Johann David Schiedmayer Erlangen und Nürnberg [MIR1102],

und eines Hammerlügels [um 1800, MIR1123] in Kirsch mit primitiver früher Stösser-Mechanik, unsigniert, Fundort Wien."