NL Rück, I, C-0369

Brief zu Entwurf vom 04. Juli 1949.

 

Rück schickt Hirt Fotos "als erste Rate" zur Auswahl, von:

Hammerflügel, Louis Dulcken, München um 1810 (MIR1115)

Nähtischklavier, Joseph Klein, Wien um 1820 (MIR1174)

"Neuerwerbung Nähtisch-Klavier Wiener Provenienz in Empire-Stil" (Nähtischklavier MIR1175)

Spinett, Dominicus Venetus, 1566 (MIR1086)

Cembalo, einmanualig, vermutlich Vincenzius Pratensis, "denn die Dekoration stimmt auffällig mit Kielflügel Nr. 69 der Heyer-Sammlung [Kinsky 1910, S. 86 und 89.] überein" (Cembalo, Anonym, MIR1074)

Cembalo, Andreas Ruckers, Antwerpen, 1637 (MIR1073)

Hammerflügel, Anton Walter, Wien "aus dem früheren Besitze der Herzogin Dorothea von Kurland stammend" (MIR1099)

 

Rück listet die Kosten für verschiedene Formate auf:

10x15 = 2,- SFr

13x18 = 3,- SFr

18x24 = 4,- SFr

"worin ein kleiner Selbstkostenzuschlag für seinerzeitige Herstellung der Aufnahmen inbegriffen ist."

 

Alle weiteren angeforderten Aufnahmen gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Es existieren im Archiv bereits Aufnahmen, von denen eine Reproduktion gemacht werden kann. Kosten pro Reproduktion:

10x15 = 6,- SFr

13x18 = 7,- SFr

18x24 = 8,50 SFr

b) Neuaufnahmen, Kosten pro Aufnahme:

10x15 = 16,- SFr

13x18 = 17,- SFr

13x24 = 18,- SFr

 

Rück verspricht gute Aufnahmen, bei denen "möglichst keine Retuschen mehr erforderlich sind." Da Hirt mehrere Fotos benötigt, sind die Preise 10-15% ermäßigt, gegen die "sonst in Deutschland üblichen Preise[...] Die berechneten Preise verstehen sich sämtlich ohne die handelsüblichen Veröffentlichungskosten in Büchern. Diese wären dann seinerzeit vom Verlag Hürliman an mich zu vergüten."

Rück bedauert, die Bilder nicht "gratis liefern zu können. Aber meine drei Geschäftshäuser in Nürnberg wurden durch englisch-amerikanische Fliegerangriffe vernichtet [...]. Es standen bei Kriegsende nur noch die ausgebrannten Umfassungsmauern." Außerdem steht die Sammlung momentan in Erlangen, wodurch die Anfertigung neuer Bilder mit mehr Aufwand verbunden ist. "Hinzu kommt, dass die Klavierbranche in Deutschland infolge der grossen Knappheit der D-Mark noch sehr darnieder liegt, sodass jeder Klavierfachmann schwer zu kämpfen hat." Bittet um Verständnis.

Hirt soll die Abzüge, die er nicht braucht, zurücksenden. Die dann folgende Rechnung ist beim Pianohaus Jecklin in Schweizer Franken zu begleichen. Über Zahlung in DM liesse es sich auch einigen.

Bedauert, dass Hirts "musikwissenschaftlich sicher sehr verdienstvolles Vorhaben, das noch dazu viel Idealismus erfordert, mit solchem kaufmännischen Ballast verbinden muss. Aber leider hat der unselige Krieg meinem Geschäft schwerste Schäden zugefügt."

Rück wird als nächstes Verzeichnis der Cembali und Hammerflügel der Sammlung Rück schicken. Muss aus dem Gedächtnis gemacht werden. "Der seinerzeit gemeinsam mit Prof. Steglich verfasste Katalog hat ja bei dem fürchterlichen Brand im Kassenschrank so gelitten, dass nur noch Teile davon lesbar sind." Danach würde ein Verzeichnis der "Clavichorde, Spinette und Hammerklaviere" folgen.

Grüßt "mit freundschaftlicher Hochachtung // als Ihr sehr ergebener"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1949,08,18
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Spinett
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Nähtischklavier
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Nähtischklavier
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Einmanualiges Cembalo
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnte Ereignisse
Angebotspreis
Angebotspreis nach Umtausch
Typ des Ereignisses
Kriegshandlung
Angebotspreis nach Umtausch
Involvierte Person
Involvierte Institution
Nürnberg
vor 1945
Literaturreferenz
Kinsky 1910