"Depot Erlangen
Der Firma Rück gehört im Depot folgendes:
a) Im Vorführungsraum: die an der Decke montierten Beleuchtungskörper und das obere Schloss an der Eingangstüre: Doppelschlüssel dazu hat Prof. Steglich und Hausmeister Sterneckert. Diese wären bei Abnahme des Schlosses zurückzuerbitten.
b) Im Depot: das Vohangschloss, sämtliche an den Wänden befindliche Etageren-Bretter nebst den eisernen Stützen, auf denen sie liegen.
Instrumente
a) Im Vorführungsraum gehören sämtliche Instrumente Dr. R., ebenso jene Mechanikmodelle, welche nicht mit der Firma Neupert versehen sind, die mit der Firma Neupert versehenen Modelle gehören dem Institut. Die Modelle sind also zu sortieren. Sämtliche Bilder im Vorführungsraum gehören Dr. R. Ferner gehören Dr. R. die Untergestelle unter den Spinetten.
Im Vorführungsraum befindet sich eine in Mahagoni gefertigte Kopie eines Clavichords in oval-runder äusserer Form nach Carl Lemme, Braunschweig 1787. Abbildung Heyer-Katalog I, S. 48, Inv.-Nr. 28. Diese Kopie gehört Herrn Marx.
Der im Vorführungsraum befindliche Tisch mit grünem Linoleumbezug auf der Platte gehört ebenfalls Dr. R., ferner sämtliche Klavierstühle.
Ferner befindet sich im Ausstellungsraum ein langer Tisch, auf welchem die kleine Regalorgel und eine Clavichordkopie steht. Dieser Tisch ist Eigentum der Universität. Evtl. noch vorhandene Teippiche [sic!] im Vorführungsraum gehören Dr. R.
b) Die im Depot befindlichen Instrumente und Instrumententeile gehören Dr. R. mit Ausnahme eines kleinen Tafelklaviers, das die Firma Caspar Katholnigg trägt. Dieses Tafelklavier, wenn es noch vorhanden ist, ist Eigentum des Instituts und stammt aus der Neupert-Stiftung.
Ferner ist im Depot eine kleine Schoßharfe, ebenfalls Eigentum des Instituts. Sie ist daran kenntlich, dass sie klein und zierlich ist. Steglich kennt sie. Die Harfe lag zuletzt oben auf dem Etagerenbrett nahe beim linken Fenster.
Ausserdem gehört Dr. R. die grün gestrichene Giesskanne.
Im Depot befindet sich ein alter Tisch, der Eigentum der Universität ist.
c) Bodenvorraum vor Vorführungsraum und neben der Stiege: Die dort stehenden Instrumente sind sämtlich Eigentum von Dr. Rück. Man muss auch hinter der Stiege, die zum obersten Boden führt, nachsehen, ob nicht dort noch Instrumente lagern oder dorthin verstellt wurden.
d) Eingangsraum zur Sammlung, einen Stock tiefer als wie Depot und Vorführungsraum:
Gleich neben der Eingangstüre (vom langen Hauptgang aus hereinführend) steht links auf dem Kopf ein Tafelklavier, auf dessen Schmalseite oben die Füsse liegen und zu dem die Lyra fehlt. Dieses Tafelklavier ist Eigentum des Instituts. Alle übrigen Instrumente in diesem Raum gehören Dr. R., ebenso, falls vor dem steilen Stiegenaufgang noch welche stehen, auch diese.
Transporte:
Die Instrumente, welche Steglich weiterhin für Vorführungszwecke im neuen Institutssaal im Schloss zur Verfügung gestellt werden, müssen durch unsere Leute transportiert werden. Die Transportkosten möchte, wenn möglich, Dr. R, der Universität berechnen.
Besonders Vorsicht ist beim Abtransport des Regals erforderlich. Es ist dies die kleine Orgel mit liegenden (!) Bälgen, die auf einer Sperrholzplatte festmontiert ist. Sie darf keinesfalls von der Sperrholzlatte entfernt werden. Das Instrument ist wertvoll und sehr empfindlich.
Besondere Vorsicht ist auch geboten beim Abtransport des Hammerflügels mit untergesetzter Pedalklaviatur: Der Hammerflügel muss vorsichtigt [sic!] abgehoben werden, damit nicht die Dämpfer der Pedalklaviatur verletzt werden. Ebenso muss auf die sehr zierlichen Füsse der Orphika, Abbildung Heyer-Katalog I, S. 106, Inv.-Nr.168, acht gegeben werden, damit nicht die Gewinde abgebrochen werden. Die Füsse sind sehr zierlich.
Beim Abtransport der Orgeln ist es erforderlich, dass Herr Orgelbauer Post die Aufsicht übernimmt, damit nicht Pfeifen verloren gehen.
Zum Abtransport müssen unbedingt 2 Leute von uns anwesend sein, damit evtl. lose Einzelteile alle gesammelt werden. Ein Teil dieser Einzelteile liegt schon im Depot in einer Schublade. Es können leicht Bronzen oder Profilstäbe abfallen und diese müssen sorgfältig aufgehoben werden. Besondere Vorsicht ist der Harfe zuzuwenden, die an der Wand senkrecht steht mit der Firma Dietz. Diese Harfe ist schon defekt und soll nicht noch mehr ruiniert werden.
Am 20.8.58 befanden sich folgende Instrumente ausserhalb der Sammlung:
a) als Leihgabe bei der Internationalen Stiftung Mozarteum ein Cembalo, 1- manualig, Gehäuse bemalt in gold und altrot mit Untergestell. Die zugehörige Packkiste für das Cembalo und die Lattenverpackung für das Untergestell befinden sich noch bei der Stiftung.
Ferner lagert noch bei der Stiftung die Kiste, in welcher die Kopie von Mozarts originalem Flügel im Dez. 57 nach Salzburg
gesandt wurde.
b) In Verwaltung des Bayer. Nationalmuseums in der Ausstellung Europäisches Rokoko
1) 1 Travers-Hammerflügel von Joh. Gottlob Hubert, Abbildung Heyer-Katalog I, S. 176, Inv.-Nr. 172, jedoch ohne die auf ds. Abbildung gezeigten falschen bronzenen Handgriffe.
2) 1 Clavichord, Erbauer Silbermann, Abb. Berliner Katalog, Tafel 5, Inv.-Nr. 598. Dieses Instrument gehört natürlich, ebenso, wie der Traversflügel Dr. Rück."