"Sehr geehrter Herr Professor!

Am 24. März 1961 überbrachten die Klaviertransporteure der Firma Johann Karl Haber, Nürnberg, in meinem Auftrag in den großen Saal des Instituts einen Hammer-Flügel in Mahagoni poliert, mit oberschlägiger Mechanik, Füße mit vergoldeten Kapitälen, beide Vorderfüße durch einen Steg verbunden, auf welchem die Lyra sitzt, als Instrument Nr. 47 meiner Stiftung. Er ist identisch mit dem Hammerflügel Streicher, Wien, Nr. 23 der Stiftungsliste vom 10. Juli 1957. Dieser Hammer-Flügel trägt folgende Signatur. 2991/I.B. Streicher, vormals N. Streicher Wien, 1837/321.

Der Flügel wurde auf Ihren Wunsch (telefonisch übermittelt durch Herrn Dr. Wohnhaas) unrestauriert abgeliefert, da die für die Restaurierung in der Vereinbarung zwischen Dr. Rück und der Universität Erlangen vom 10. Juli 1957 festgelegten DM 3000.-- bisher noch nicht durch die Universität freigemacht werden konnten.

Die Lieferung erfolgte auf meine Kosten, also franko.

Der Saitenbezug des Flügels wurde zurückgelassen, damit der Flügel vor der Restaurierung nicht so sehr unter Spannung steht. Er ist schon deshalb derzeit nicht spielbar.

Mein Brief vom 12. August 1960: Hier hat sich auf Seite 2 bei der Ordnungsnummer 4 ein Diktatfehler eingeschlichen, den ich zu verbessern bitte: Es muß heißen: Gebundenes Klavichord, statt wie im Brief erwähnt ist, bundfreies Klavichord. Das Instrument ist derzeit in Restaurierung.

Meine Tasteninstrumente-Leihgaben ließ ich am gleichen Tage durch den oben erwähnten Klaviertransporteuer [sic!] nach Nürnberg zu mir zurückbringen. Die Rücknahme erfolgte auf Ihren, mir durch Herrn Dr. Wohnhaas übermittelten Wunsch.

Ich bin enttäuscht, daß der Lehr- und Forschungsbetrieb, welcher durch meine Leihgaben aufrecht erhalten werden konnte, nunmehr dadurch unterbunden wurde, daß der Saal entgegen den Vereinbarungen seinen Zwecken entfremdet ist.

Immer gerne zu Ihren Diensten begrüße ich Sie // mit vorzüglicher Hochachtung // Ihr ergebener // A. Dütz"