NL Rück, I, C-0188

"Sehr geehrter Herr Professor Stäblein!

Mundstück zum Klappenhorn: Nach langen Bemühungen ist es mir endlich gelungen, einen Lieferanten für das gewünschte Mundstück zu dem von mir gestifteten Klappenhorn zu finden. Es empfiehlt sich aber doch, dazu das Instrument dem Lieferanten mit einzusenden, damit er es gut einpassen kann. Ich ersuche Sie deshalb, mir das Klappenhorn oder, falls dies mit Schwierigkeiten verknüpft ist, es beim Hausverwalter des Schlosses zu hinterlegen, damit einer meiner Herren, wenn er in Erlangen zu tun hat, es nach hier bringen kann.

Mundstück zum Serpent: Auch hier sind erhebliche Schwierigkeiten aufgetreten, weil die Horndreher alle jetzt mit Automaten arbeiten, während ein solches Mundstück von Hand gedreht werden muß. Einem glücklichen Zufall verdanke ich es, daß mir ein Siemens-Ingenieur in München das Mundstück anfertigen will. So hoffe ich,
daß es in nächster Zeit eintrifft und Ihnen übersandt werden kann.

Waldhorn: Das noch verbeulte Waldhorn bitte ich, dem Klappenhorn beizulegen und sein Mundstück gut zu befestigen, damit es nicht beim Transport verlorengeht. Auch hier habe ich jetzt jemanden gefunden, der es ausrichtet.

Flügel Heubeck, Erlangen: In Erlangen steht ein Flügel dieses Erlanger Klavierbauers, der vielleicht für die Lokal-Geschichte Erlangens von Interesse wäre. Ehe ich mit dem Besitzer Verhandlungen wegen des Erwerbs aufnehme, ersuche ich Sie, den Flügel zu begutachten, ob er Ihnen erwerbenswert erscheint. Wenn ja, würde ich mit dem Besitzer Verhandlungen aufnehmen und, falls diese zu einem für mich tragbaren Ergebnis führen, den Flügel meiner Stiftung für die Universität einfügen. Für evt. notwendig werdende Reparaturkosten müßte allerdings irgendein Universitätsfond aufkommen. Für das Instrument selbst würde ich die Kosten tragen.

[Handschriftl.] [Mit] Herrn Lang vereinbart daß di[e] Instrumente ans [unleserlich]

[Maschinenschriftl.] Wenn Ihnen mein Vorschlag genehm ist, diene Ihnen, daß Sie sich wegen der Besichtigung mit Herrn oder Frau Christian Friedrich, Erlangen, Leimberger Str. 1, in Verbindung setzen müßten.

Das Instrument steht derzeit in einem Möbelwagen deponiert. Herr oder Frau Friedrich würde Sie selbst dann begleiten. Nach Feststellungen des Herrn Dütz ist der Flügel geradsaitig, hat 6 3/4 Oktaven und einige schmiedeeiserne Spreizen. Er könnte evt. aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts stammen.

Ihren Nachrichten gerne entgegensehend, begrüße ich Sie mit // mit vorzüglicher Hochachtung // Ihr sehr ergebener // Dr. Dr. Rück

Der Möbelwagen ist deponiert am Schlachthof."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1960,12,20
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Klappenhorn
Blasinstrumente
erwähnt als
Stiftung
Serpent
Blasinstrumente
erwähnt als
Stiftung
Orchesterhorn in B
Blasinstrumente
erwähnt als
Stiftung