NL Rück, I, C-0188

"Sehr geehrter Herr Dr. Krautwurst!

In einer Besprechung vom 8.3.56 zwischen Herrn Rektor Dr. Ernst und mir, teilte ich dem Rektor mit, dass eine generalle [sic!] Überholung und Restaurierung mancher Stücke notwendig sei. Der Rektor meinte damals, dafür einen Betrag von 6000.-- DM aufbringen zu können, ohne sich aber dafür zu verpflichten, da er diesen Betrag aus einem Sonderfond nehmen müsse. Unterm 29.3.56 teilte ich offiziell an Magnifizenz Prof. Dr. Ernst folgendes mit:

"Wenn die endgültige Auswahl erfolgt ist, werden einmalige, grössere Restaurierungsarbeiten an den in Aussicht genommenen Instrumenten notwendig sein. - Ich bitte die Universität, hierfür einstweilen aversal einen Betrag von DM 6000.-- aus einem geeigneten Sonderfond freimachen zu wollen. Dieser Betrag würde aber nicht auf einmal, sondern von meinen Haus im Rahmen der durchzuführenden Arbeiten fallweise in Anspruch erbeten werden. Über die auszuführenden notwendigen Arbeiten würde ich immer vorher der Universität Kenntnis geben."

Weiter schlug ich vor, für die laufende Betreuung und ständige Instandhaltung der Instrumente einen Betrag von monatlich etwa 100.-- DM bereitzustellen und da staatliche Mittel nicht in Anspruch genommen würden, würde ich der Universität vorschlagen, diese Beträge aus Sonderfonds vergüten zu wollen.

Dazu teile ich Ihnen mit, dass, wenn die Instrumente restauriert sind, die Unterhaltungskosten monatlich wesentlich geringer sein werden. Ich schlug nur DM 100.-- deswegen vor, weil man dann vielleicht gelegentlich aus diesem Fond zusätzlich das eine oder andere kleine Instrument käuflich beschaffen könnte.

Aus dem obigen Text ersehen Sie, dass diese DM 6000.-- ja überhaupt nicht auf einmal angefordert werden können, aus dem einfachen Grund, weil wir ja nicht so rasch diese Arbeiten durchführen können. Sie würden sich auf einen längeren Zeitraum aus diesem Grunde verteilen müssen.

Nun zu den Vitrinen: Ich bekam von der Stadt Nürnberg leihweise 4 Vitrinen, jede in einer Breite von 1.50 m. Wenn ich von meinem Erholungsurlaub zurück bin, könnte man provisorisch in diese Vitrinen die für Vitrinenaufbewahrung bestimmten Instrumententypen hineinhängen, um einen Anhaltspunkt für den Raumbedarf zu gewinnen.

Ich bestätige zugleich unsere letzte Unterredung im Café Mengin mit Ihnen und Herrn Prof. Dr. Stäblein in Gegenwart von Herrn Prof. Dr. Steglich und meinem Gesellschafter, Herrn Dütz, in der ich abschliessend Herrn Prof. Stäblein erklärte, ich würde die Instrumente der Universität sofort stiften, um allen unnötigen juristischen Bedenken endgültig aus dem Weg zu räumen.

Ich erwarte gerne Ihren Anruf. Ob ich noch soviel Zeit freimachen kann zu einer mehrstündigen Unterredung zwischen uns Dreien, kann ich im Moment noch nicht entscheiden, da ich vor Urlaubsantritt stehe und noch sehr viele geschäftliche dringliche Angelegenheiten vorher erledigen muss. Aber ich denke, meine heutigen Darlegungen bringen die Angelegenheit doch schon wieder ein Stück vorwärts.

Mit freundlichen Grüssen, auch an Herrn Prof. Dr. Stäblein und immer gerne zu Ihren Diensten // Ihr // [Handschriftl.] Rück"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1957,04,01
Schreibort
Nürnberg