"Sehr geehrter Herr Professor Stäblein!

Wie ich bereits Herr[n] Dr. Krautwurst mitteilte, liegt der Waldteufel (Schnurreibtrommel) zur Abholung bereit.

Ferner sind bei mir deponiert: 1 Viola da gamba und 1 gitarrisierte und theo[r]bierte Laute.

Die Instandsetzungen an der Laute können nicht vor November gemacht werden und gehen zu meinen Lasten.

Die Viola da gamba braucht, wenn sie spielbar wer-den soll, eine grosse Reparatur, deren Kosten ich Ihnen heute schätzungsweise, aber freibleibend, mitteile mit DM 500.- bis 600.--. Diese Kosten müssten allerdings aus Institutsmitteln getragen werden.

Beide Instrumente könnten aber inzwischen an den endgültigen Platz gehängt werden, sodass dem Einräumen Ihrer Vitrinen keine Schwierigkeiten entgegenstünden.

Leider finde ich unter meinen Beständen keine geeignete Gitarre. Da aber heute wohl jeder Mann weiß, wie eine Gitarre aussieht, schlage ich Ihnen vor, Ihnen statt der Gitarre Ihnen ein Kemangeh zu stiften, also ein exotisches Instrument, das im Orient vielfach in Gebrauch ist.

Ich sehe Ihren Entschlüssen darüber gerne entgegen und bitte, da ich ab heute in Urlaub bin, gegebenenfalls weiteres mit Herrn Dütz zu besprechen.

Mitglieder der Gesellschaft für Musikforschung:

Herr Dr. Dupont, Nürnberg, Gabelsbergerstr. 9 - Tel. 44545, hat von mir alle Informationen erhalten, um evtl. Interessenten in unseren Räumen führen zu können und ist gerne bereit als alter Erlanger Doktorant und guter Instrumentenkenner diese Aufgabe zu übernehmen. Ich bitte Sie also, wie besprochen, den Mitgliedern anlässlich der Versammlung hiervon Kenntnis geben zu wollen, aber auch gleichzeitig meinen Gesellschafter, Herrn Dütz, zu informieren, damit die Räume geöffnet sind, weil voraussichtlich der Besuch nicht in der üblichen Geschäftszeit erfolgen kann.

Ich begrüsse Sie // hochachtungsvoll // f. Dr. Dr. Rück // (A. Dütz)"