"Betr.: Restaurierung des durch Wasser im Depot des Kollegienhauses schwer beschädigten Flügels von Conrad Graf, Wien, aus der Stiftung Dr. Ulrich Rück

Sehr geehrter Herr Professor Stäblein!

Wir bestätigen andurch noch schriftlich unsere heutige Unterredung mit Ihrem Assistenten, Herrn Dr. Wohnhaas:

Wir nahmen den Flügel aus dem Depot Mauthalle in unsere warmwasserbeheizten Werkstätten, entnahmen ihm die Mechanik mit Tastatur und trocknen nun vorsichtig und sachgemäss als Vorarbeit den Flügel langsam aus. Soviel wir bis heute feststellen können, braucht der Flügel eine ziemlich zeitraubende Instandsetzung, um wieder wie vordem einwandfrei spielbar zu werden. Das eingedrungene Wasser hat am Resonanzboden und an Mechanik und Klaviatur, ebenso an der Besaitung, erhebliche Schäden angerichtet, die aber zum Glück noch zu beseitigen sind.

Soviel wir bis jetzt beurteilen können, hoffen wir mit DM 3000.-- Kosten das Auslangen zu finden. Wir können allerdings noch nicht überblicken, ob sich beim Trocknen noch weitere Schäden einstellen. Wir möchten deshalb den Preis von DM 3000.-- als ungefähren Richtpreis betrachtet wissen und müssten uns einen evtl. Zuschlag vorbehalten, falls, was wir nicht hoffen - aber auch nicht vorher beurteilen können - die Summe nicht ausreichen würde. Wir werden unser Bestmöglichstes tun, damit das wertvolle Instrument wieder völlig seine Dienste tut.

Reparaturarbeiten nehmen wir vorerst nicht vor, bevor nicht der Entscheid durch die zuständige Kommission positiv uns vorliegt.

Wir ersuchen Sie hiermit, den Auftrag zu befürworten und zeichnen, immer gerne zu Diensten des Instituts und der Universität, mit verbindlichen Grüssen // hochachtungsvoll // Wilhelm Rück // Dr. Dr. Rück"