"Sehr geehrter Herr Professor Stäblein!
Meine Stiftung von Instrumenten der verschiedensten Art hatte immer als selbstverständliche Voraussetzung, dass die gestifteten Instrumente nicht etwa nur Akademikern zugänglich sein sollten, sondern allen musikinteressierten Kreisen. Solange Herr Prof. Dr. Steglich die Sammlung unter seiner Obhut hatte, waren oftmals durch ihn Führungen für die verschiedensten Bevölkerungskreise gemacht worden, über die in dem Sammlungsgästebuch viele anerkennende Worte zu finden sind. Auch weltbekannte Künstler und so mancher international anerkannter Wissenschaftler erfreuten sich stets an den Instrumenten, die den Klang ihrer Zeit historisch getreu wiedergeben. Viele dieser Künstler, so z. B. der weltbekannte Edwin Fischer haben wertvollste Erkenntnisse aus solchen Besuchen gezogen.
Sie werden daher, sehr verehrter Herr Professor, verstehen, wenn ich heute im Interesse von Kunst und Wissenschaft das Ersuchen an Sie richte, die Sammlung auch weiterhin für alle interessierten Besucher zugänglich zu halten. Sie soll doch auch mit dazu dienen, in unserer Jugend den Geist der Hausmusik im Klang der alten Meister wieder neu aufleben zu lassen, und solche Bemühungen liegen doch durchaus im Interesse der Musikwissenschaft.
So läge mir viel daran, dass Herr Prof. Dr. Steglich nach wie vor meine Leihgaben betreut, da er sie nach über 25-jähriger Erfahrung aufs genaueste kennt. Mir selbst fehlt dazu vorerst leider die nötige Zeit, um so mehr ich mich vor allem der Aufnahme meiner Sammlungsbestände widmen muss, denn dabei sind viele persönliche Erkenntnisse und Erfahrungen unumgänglich notwendig.
Ich darf wohl hoffen und wünschen, dass auch Sie mit meinen heutigen Anregungen einverstanden sind und verbleibe inzwischen mit besten Empfehlungen und aufrichtigen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Dr. Dr. Rück
1 Anlage:
Auszüge aus dem Gästebuch der Sammlung Rück"