Ulrich Rück dankt Paul Sacher für die Übermittlung des Schecks über 12576,50 DM über das "Bankhaus A. Sarasin & Cie, Basel" zur Bezahlung des Walter-Hammerflügel Nachbaus. Teilt Sacher im Vertrauen mit, dass er mit einem neuen Techniker in Verhandlung steht, der Martin Scholz ersetzen soll. (Martzin Scholz verließ das Pianohaus Wilhelm Rück zum April 1955. Die Einstellung eines neuen Technikers ist bisher nicht nachzuweisen [11.05.2016].)

Ist nun bereit, den Hammerflügel von Walter und Sohn in Empfang zu nehmen. "Wenn der Walter-Flügel kommt, wird er als erstes vom falschen Bezug befreit, damit sich der Corpus erholen kann. Als nächstes kommt dann die Herausnahme des Resonanzbodens, und dann werden die Arbeiten programmäßig weiter gehen."

Will Sacher am Montag die "Schrift von Nanette [recte: Nannette] Streicher bzw. von ihrem Neffen Karl Stein" (Stein 1854) schicken. Empfiehlt dies für die Bibliothek der Schola Cantorum, da es sich auf "Flügeltypen der Mozartzeit" beziehe. Möchte den Text wieder zurückbekommen, da es "eine Kopie von dem einzigen bekannten Original [...] im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde zu Wien" ist.

Hat die Stimmgabel mit 418 Hz bestellt, bittet diese nach Zusendung mit der Flöte zu vergleichen "bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius". Könnte ggf. durch feilen nachgestimmt werden. Wenn exakt 418 Hz gewünscht sind, müsste sie nach Braunschweig "an die physikalisch technische Eichanstalt" geschickt werden.

"Ich danke Ihnen nochmals für das meinem Haus in so reichem Maß erwiesene Vertrauen und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einige Worte zukommen ließen, wie die Kopie des Walter-Flügels gefällt." Wird durch Einspielen noch brillianter werden. "Es dürfte Sie im Zusammenhang mit interessieren, daß das Original in Salzburg [...]bereits so scharf im Ton geworden ist, daß ich es im vergangenen Jahr nachintonieren ließ, und daß wir in absehbarer Zeit an eine Neubelederung denken. Daß solche Neubelederungen auch schon zu Mozarts Zeiten Gang und Gebe waren, geht aus einer Briefstelle von Mozarts Frau Constanze an ihren Sohn Karl in Mailand hervor."