NL Rück, I, C-0036

Ulrich Rück informiert Paul Sacher, dass die "Mozartflügel-Meisterkopie" (Nachbau Hammerflügel von Anton Walter) am kommenden Tag an die Schola Cantorum Basiliensis verschickt wird. "Beigegeben sind: ein Stimmschlüssel, drei Schlüssel für den Flügel und drei Reservehammerstiele mit eingesetzten Stahlachsen", als Ersatz, da die "Herstellung [...] eine äußerst diffiziele Arbeit" sei. Otto Marx habe dem Instrument "alle erdenkliche Sorgfalt gewidmet. Herr Universitätsprofessor Dr. Rudolf Steglich" habe den Flügel mehrmals eingespielt.

Merkt zum Klangcharakter an, "daß er dem Ideal des ausgehenden 18. Jahrhunderts entspricht, wie es Nanette [recte: Nannette] Streicher in ihrer Schrift über den Gebrauch der Streicherschen Pianoforte beschrieben hat." (Gemeint ist wohl das Büchlein von Nannette und Andreas Streicher, erschienen 1801 bzw. die Neuauflage von Karl Andreas Stein 1854.)

Legt die beiden Schriften Steglichs über den Mozart-Hammerflügel bei (Steglich 1937 und 1941).

Verhandelt noch über die zugehörige Stimmgabel (418 Hz) mit Walter Nef. Schlägt vor, den Flügel bei der Ankunft von Hug & Co., am besten durch Burnet, nach der alten Querflöte stimmen zu lassen. (Siehe Brief von Nef an Rück, 22. Januar 1955.)

Übersendet Rechnung (nicht im Akt C-0036 erhalten), bittet den Flügel entsprechend für den Transport zu versichern.

Schickt den Nachbau in einer "Blüthner-Konzertflügel-Kiste". Bittet darin den Hammerflügel von Walter und Sohn zurückzuschicken, diesen zu versichern und die Zoll-Formalitäten zu klären.

Die "Meisterkopie von Mozarts originalem Walterflügel" wird mit einer Transportdecke, Futteralen für die Füße, einem Transportschlitten sowie einer Fußbank zur leichteren Bedienung der Kniehebel geliefert. Mit dem rechten Kniehebel wird die Dämpfungsaufhebung für den Diskant bedient, mit dem linken oder beiden alle Saiten. Rück ergänzt, dass das Material des Hammerflügels "durchweg Steinway-Material ist." Erklärt im Postskriptum die Verwendung des Notenpults, das "genau wie das Original" getreht und heruntergeklappt werden muss, um den Deckel zu schließen.

Absender/Urheber Person
Absender/Urheber Institution
Empfänger Person
Datum
1955,02,28
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Hammerflügel (Nachbau)
Tasteninstrumente
erwähnt als
Transport
Nachbau
Stimmung
Verpackung
Versicherung
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Restaurierung
Transport
Versicherung
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vorlage(n) Nachbau
Literaturreferenz
Steglich 1937
Steglich 1941
Streicher 1801
Stein 1854