Ulrich Rück bedauert von Walter Nefs längerer Erkrankung, von der er vermutet, dass sie einem Ischias nahekommt. Wünscht Nef weiterhin Besserung.

"Nun interessiert Sie vielleicht, daß ich in den Kniegelenken im vergangenen Jahr ziemlich unangenehme Arthosesschmerzen hatte, die die Gasteiner Kur nicht beseitigte. Einige Irgapyrininjektionen brachten vorübergehend auf einige Wochen wesentliche Linderung, hielten aber nicht nach. Nun empfahl man mir in Nürnberg tägliches Einmassieren von Pferdemarkfett. Dieses Verfahren wende ich nun seit 1 1/2 Monaten an und kann sagen, daß ich Erfolg habe. Ich hörte, daß man auch bei Ischias dies versuche und möchte Ihnen dazu raten, einen Versuch zu machen. Wenn Sie dieses Pferdemarkfett nicht in Basel bei einem Pferdemetzger bekommen sollten, sende ich es Ihnen gerne von hier aus nach Basel".

Das neue Jahr habe gesundheitlich nicht gut begonnen, da Rück seid der Krankheit und dem anließendem Tod seiner langjährigen Haushälterin Luise Weigand an einer "Kreislaufstörung, die mit dem Nervensystem zusammenhängt" leidet, "wie mein behandelnder Professor damals schon prophezeite."

Otto Marx habe seine Mittelohroperation gut überstanden und arbeitet jetz an dem Graf Hammerflügel der Schola Cantorum Basiliensis. "Nach Beendigung dieser Arbeit will er – leider – endgültig Feierabend machen. Gesundheitlich ist er zufriedenstellend beieinander in Anbetracht seines hohen Alters, denn er vollendet am 4. März 88 Jahre. Es ist ihm die vorgesehene Ruhe sehr wohl zu vergönnen."

Schlägt vor den Graf-Flügel nach der Restaurierung wieder über die Transportfirma Schenker % Co zu versenden und die Versicherung über die Schola Cantorum Basiliensis laufen zu lassen.

"Ein Großteil der in Erlangen im Kollegienhaus platzierten Instrumente" wurde inzwischen wieder nach Nürnberg gebracht und in der Mauthalle, bei den anderen Instrumenten der Sammlung Rück eingelagert, da eine Benutzung des Raumes behördlich von der Universitätsbehörde untersagt worden sei. "Eine kleine Auswahl zur Vorführung des Klavierklanges verschiedener Epochen stellte ich im neuen musikwissenschaftlichen Institut im Schloß in einem sehr schönen Saal auf und stifte, wie vereinbahrt, dem Institut 31 Instrumente für Instrumentenkunde." Die Instrumente in der Mauthalle sind dadurch noch enger gelagtert, Kisten gestapelt, weshalb es schwer ist, nach einzelnen Instrumenten zu suchen.

Sobald es ihm besser geht, wird Rück auf ärztlichen Rath in den Erholungsurlaub nach Bozen fahren.

Fragt nach Zuwachs in der Musikinstrumentensammlung des Historischen Museums. Ist der Meinung, dass heutzutage vorwiegend Hammerklaviere und aufrechte Flügel angeboten werden.

Rücks neue Wirtschafterin (Mathilde Neubauer) habe sich gut eingearbeitet, "sie ist sehr brav und betreut mich nach Kräften." Hofft, dass NEf wieder einmal zu Besuch kommt um sie kennen zu lernen "und wir wieder die 'Weltkugel' in Betrieb nehmen können."

Richtet Grüße an Paul Sacher.