Ulrich Rück antwortet auf Walter Nefs letzten Brief. Würde sich über einen Besuch Nefs am 12. Januar, ihm Rahmen seines Besuchs am 13. und 14. Januar bei Neupert in Bamberg, sehr freuen. "Ich würde Ihnen dann gerne aus der Sammlung zeigen, was ausgepackt ist." Da Nef schon am 11. nach Nürnberg reisen würde Schlägt Rück vor gemeinsam eine Führung Steglichs in der Erlanger Ausstellung für einen "Siemens-Kurs" zu besuchen, die am 11. Abends stattfindet. "Diese Vorführungen macht Steglich immer sehr hübsch, lehrreich und eindrucksvoll, da er dabei alle Typen vorspielt und erläutert."

Empfiehlt Nef ein "neues Konzertcembalo" von Kurt Wittmayer. Dies sei bei einem Konzert mit Irma Lechner und den Kammermusikern und - musikerinnen Hellmut Einschermann, Joseph Bopp, Flore Wend und Emil Buchner in Nürnberg gespielt worden. Legt eine Beurteilung von Walter Körner, "des Professors am Konservatorium und Organisten der der Kirche St. Lorenz" bei (nicht im NL Rück erhalten).

Rück schlägt Nef vor bei seiner Reise bei Wittmayer in der Nähe von München vorbeizusehen um das Instrument selbst zu begutachten. "Ich würde Ihnen aus reinen musikalischen Gründen raten, sich dieses neue Konzertcembalo anzuhören. Es ist mit einer patentierten Präzisionsmechanik ausgerüstet, die absolut präzis funktioniert, genau so wie die Pedalanlage allerfeinstens konstruiert ist". Spricht sich weiter lobend für das Instrument und Wittmayer aus, den das Pianohaus Rück seit über einem Jahr vertritt, und legt Katalog bei. "Es wäre sicher nicht nur für Sie persönlich, sondern auch für Ihr Institut von interesse [...] die Wittmayer'schen Instrumente kennenzulernen. Namhafte Cembalisten urteilen begeistert über diese Konstruktion."

Bittet um Rückmeldung und bringt seine Freude über das Wiedersehen zum Ausdruck. "Dabei können wir Ihnen auch den Anton Walter & Sohn-Flügel praktisch fertig vorführen". Richtet Grüße an Paul Sacher.

Verweist im Postscript auf ein Konzert im GNM (Kartäuserkirche) am 18. Januar, das für Nef interessant sein könnte: "'Der Musikkring Obrecht-Amsterdam, Leitung: Hans van den Homberg' [...]. Die Leute spielen auf historischen Instrumenten oder deren Kopien."