"Sehr geehrter Herr Doktor!

Für Ihren werten Brief u. Karte vom 20.-21.6. danke ich Ihnen bestens, besonders herzlichsten Dank für das Paket mit der großen Fettdose, Nudeln, Mehl, den verschiedenen Conserven u. [unleserl.] u. Suppen, richtigen Kaffee und sogar Wallnüße (wie lange war dies nur ein Traum), auch die entrosteten Stimmwirbel sind wieder ganz rostfrei. Es kam alles in bester Verfassung an.

Erlaube mir zugleich die Anfrage, ob wohl die 2 Pakete Pulte, welche ich am 5.6. aufgegeben, angekommen sind.

Einen Musikverl. von Schuberth u Co. habe ich bis jetzt noch nicht ausfindig machen können (vielleicht ein jüngeres Unternehmen), ich muß erst einmal Umschau halten nach einem neuen Adr[e]ßbuche.

Mit dem Fischbein werde ich auskommen sind also weitere Bemühungen erübricht. Die Geierkiele müssen für Cembalo noch eine nötige Bearbeitung erfahren.

Ich habe an dem Erard Cemb. von Frau Landowska gearbeitet, dieses hatte die üblichen Rabenkiele, aber auch nur die schwarzen Rücken, nicht die hellen die im Fleisch stecken die gewünschten Modelle bin ich selbstverständlich gern bereit anzufertigen, nur möchte ich Sie vorher noch um nähere Angaben bitten. 1. Erard orginal mit doppelter Auslösung, soll das Original sein oder wie sie jetzt allgemein verarbeitet wird (da hätte ich ein Glück noch) und 2. das Clavichord kann ich mir nach Ihren Angaben noch nicht recht vorstellen. Sollen da Saiten gespannt werden, daß man auch den Unterschied bei gesunden wahrnimmt? Wenn es Ihnen möglich wäre ja eine Aufnahme das beste. – Die Saitenlängen für das Organum Klavier lege ich bei. Desgleichen die 4 Aufnahmen welche Sie mir zur Einsicht sandten.

Nochmals herzlichst dankend grüße bestens // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".