NL Rück, I, C-0570m

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Heute kann ich Ihnen nähere Angaben und einen Wunschzettel überreichen. Der Org. Klavier hat mir viel Kopfzerbrechen gemacht. Bei so wenig Anhaltspunkten eine Teilung und die Mechanikprofile auszuführen. H. Hartmann hat die Zeichnungen sehr schön ausgeführt, vermisse aber eine Hauptsache: die Saitenhöhe und Steighöhe.

Nun ist zwischen den Vorliegenden und dem Berliner ein wesentlicher Unterschied. Die Tasten sind bei ersteren 10 cm länger auch ist das Gehäuse [b]edeutend höher, die Hämmerstiele sind der Klaviatur nach gleich lang, während Hartm. [Hartmann] ein Baß- u. ein Disk. Profil mit Stiellängen von 9,8-8,2 cm einzeichnete. Bei dem Diskant Durchschnitt mit Mechanikbacken den Tasten mit F3 bezeichnete. Wie kurz mußte dann F6 werden? Die Hammerachsen bezeichnete er mit Pergament! Diese waren bei diesen engl Mechaniken ausschließlich weiches Leder, dieserhalb auch die Führungsstifte.

Ich habe den neuen Resonanzboden mit Steg fertig ebenso den Anhang mit Steg und Zungen. Für die Hebel lege ich eine Zeichnung bei um deren Anfertigung ich höfl. bitte.

[N]un bin ich da angelangt wo ich dies zurückstellen muß und an den Spinetten weiter arbeite.

Von Homburg habe ich 13 Palisander u. 3 Birken Einlaßfirmen erhalten.

Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx"

Wenn die alten Wirbel Verwendet werden bitte die Probe zurück."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1950,05,12
Schreibort
Leipzig