"Lieber Herr Marx!
Soeben teilt mir Herr Dr. Blüthner-Haessler mit, dass er (in Erledigung meines Briefes an ihn, von dem ich Ihnen allerdings erst vergangenen Samstag Kopie sandte) mit Ihnen sprechen will, um unsere Wünsche bezgl. Edelholz für Spinettgehäuse zu hören. Dr. Blüthner schreibt mir, dass sie die von mir benannten Holzarten kaum in der genügenden Länge besitzen.
Nun wäre ev. auch noch zu überlegen, ob man nicht die Gehäuse aus Sperrholz furniert macht und Ihnen Blüthner die furnierten Platten dazu liefern könnte.
Ich muss diesen Entscheid Ihnen direkt überlassen und nehme an, dass bei Ihrem nächsten Besuch bei Blüthner die ganze Angelegenheit zur Sprache kommt.
Uebrigens existieren doch in Leipzig auch Holzhändler, die, wenigstens früher, gelagerte Edelhölzer hatten. Allerdings bezweifle ich, dass wir mit diesen Leuten irgendwie weiterkommen, denn gepflegte trockene Ware werden diese bestimmt kaum besitzen. Wenn also keine Edelhölzer zu bekommen sind und das Furnieren sich nicht durchführen lässt, bleibt nichts übrig als wie weiterhin die Spinette in Ahorn zu fertigen. Ich höre gerne wieder von Ihnen. Im übrigen überlasse ich den Entscheid ganz Ihrem sachkundigen Ermessen.
Ich fahre nun endgültig diese Woche weg und meine Adresse ist dann: Ruhpolding Obb., Hotel Haus Wittelsbach, wo ich gerne weiteres von Ihnen höre.
Hoffentlich geht der Zonenverkehr bald wieder auf, damit ich Ihnen wieder mit Päckchen helfen kann. Inzwischen viele herzliche Grüsse von mir und Luise! // Wie immer Ihr".