"Sehr geehrter Herr Doktor!
Ich danke Ihnen für Ihren werten Brief v. 11.3. und freue mich sehr zu lesen, daß es Ihnen wieder besser geht und hoffe, daß Sie mein Brief wieder in Ihren Heime erreicht.
Das Paket kam am 16.2. und danke Ihnen herzlichst für die Einlage als verschiedenartigen Nudeln worüber ich mich sehr freue. Das giebt wieder eine Anzahl guter und nahrhafter Mittagessen.
Am Samstag war ich bei Langhammer leider an verschlossener Tür und heute war ich nochmals dort und habe Ihr Anliegen vorgebracht. Es war sofort bereit die Hämmer neu zu befilzen und beledern unter Belaßung des Unterleders. Ich bringe ihm nun die Hämmer und hoffe, daß er uns brauchbare liefert. Auch bei dem hat sich eine Veränderung vollzogen, der alte Herr ist 41 gestorben und der eine Bruder ist als er aus der Gefangenschaft kam nicht wieder ins Geschäft gekommen sondern in ein anderes Geschäft gegangen. Ich werde Langh. eine Lederprobe mitnehmen um zu sehen ob er auch so etwas hat. Das schönser Leder für diesen Zweck hat aus der verstorbene H. Geyer Eisenb. gemacht, das bekam durch die Färbung oft das kernige. Das gelbe was sein Nachfolger liefert ist doch immer so schwammig und fehlt der Kern. Die Mozartflügelzeichnung habe ich auch ausgezeichnet und werde sie wenn ich wieder eine Leerpackung mache beilegen, um sie Ihrerseit einer Korrektur zu unterziehen, denn ich hatte verschiedene Angaben die sich gegenseitig nicht deckten, teils von H. Gasler[?] und von H. Scholz, und so bin ich der Sache nicht ganz sicher.
Inzwischen grüßt Sie herzlichst mit den besten Wünschen // Ihr dankbarer // Otto Marx
Schöne Grüße auch an Frl. Luise und H. Haid sowie an das ganze Haus Rück".