"Mein lieber Herr Marx!
Herr Scholz überbrachte mir Ihre Grüsse und berichtete mir von Ihrem Befinden. Seiner Mitteilung musste ich leider entnehmen, dass Sie viel frieren müssen. Das bedaure ich sehr und ich will versuchen, ob ich einen Weg finde, wo ich Ihnen helfen kann. Vielleicht gelänge es doch, Sie auf einige Monate hierherzubringen. Ich lasse mir die Angelegenheit schon seit Tagen ernstlich durch den Kopf gehen und berichte in Bälder wieder weiteres.
Ich danke Ihnen für den freundlichen Empfang, den Sie Herrn Scholz gewährten. Ich denke, mit ihm eine gute Kraft für mein Geschäft gewonnen zu haben. Jedenfalls hat er Sinn und Fingerspitzengefühl für alte Instrumente durch die Schule Hartmann bekommen, durch die er gegangen ist. Ich will versuchen, Herrn Scholz zur Leipziger Messe zu senden, damit er weiter mit Ihnen in Kontakt bleiben kann. Vielleicht würde sich im Zusammenhang damit auch eine Möglichkeit ergeben, das bei Ihnen Lagernde nach Nürnberg spendieren zu können. Jedenfalls will ich nichts unversucht lassen, umsomehr ich die beiden neuen Spinette dringend brauchen könnte. Jedenfalls arbeiten Sie bitte an Spinetten weiter. Die Nachfrage an Klavichorden ist zu gering als dass ich mich hier mit mehr Instrumenten festlegen könnte. Schwierig ist ja immer der Abtransport.
Ich erhielt dankend den Kinsky-Katalog. Ich will versuchen, wie ich Ihnen einen entsprechenden Gegenwert dafür in natura zukommen lassen kann. Momentan ist leider jeglicher Verkehr mit Ihrer Zone unterbunden, aber vielleicht finde ich doch einen geegneten Weg.
Ohne mehr für heute recht viele herzliche Grüsse von Haus zu Haus,
insbesondere von Ihrem".