"Sehr geehrter Herr Doktor!

Mit Dank erhielt ich H. Haid liebes Schreiben. Leider geht es bei mir nicht mehr in diesem Presto Tempo. Ich habe mir diese Reise enstlich durch den Kopf gehen lassen und da giebt es so manche Hindernisse. An und für sich schon die Reise mit einem Ballast für 6 Wochen ist für mich nun doch keine Kleinigkeit mehr. Vor einigen Jahren noch gab es dafür kein Bedenken, aber ich bin eben kein Jüngling mehr. Darum muß ich Ihnen meinen herzlichen Dank sagen für die Überweisung von Briketts. Die Fa. Blüthner hat mir 64.- M für 4 Ctr. Briketts ausgehändigt und so können wir doch wieder heizen und kochen, denn Gas dürfen wir nur 16 1/2 kb monatlich verbrauchen und giebt nichts für meine Heimarbeit. Es müßte eben vieles bleiben, so auch das Wäsche waschen. Das reinste Zigeunerleben und das 4 Jahre nach Kriegsende. Auch in der Arbeit ist man dadurch sehr behindert, man arbeitet und sieht mit Schrecken wie wenig man leistet.

Nun glaubte ich wenigstens mit eienr Kleinigkeit Ihnen in meiner [gr]oßen Schuld nach zu kommen und schon sinnen Sie wieder nach einen Gegenwert.

Ich hätte gernn gehört wie der Lautenzug abgeändert werden soll, wo die Trennung und ob jeder Teil allein zu verwenden oder erst der Baß und als 2. der ganze Zug. Dann die Pultfrage, wenn ich eine oder 2 senkrechte Streben mache leidet bei dieser Ausführung die Höhe darunter also auch hier muß eine änderung [sic] eintreten. So gerne ich die Nürnberger Reise antreten möchte, möchte ich doch vorziehen vorläufig noch etwas zu warten, ob sich die Reisemöglichkeit doch noch etwas vereinfacht.

Mit den herzlichsten Grüßen bin ich Ihr dankbarer // Otto Marx

Bitte schöne Grüße H. Haid u. Frl. Luise zu bestellen.

4 Brikettrechnungen liegen bei."