"Sehr geehrter Herr Doktor!

Erst heute komme ich zur Beantwortung Ihres werten Briefes vom 14.4. Ich habe eine bewegte Woche hinter mir, es war nähmlich [sic] die 50. Wiederkehr meines Hochzeitstages. Nie hätte ich geglaubt diesen Tag zu erleben. Ich wollte den Tag verstreichen lassen wie jeden anderen aber die Kinder ließen das nicht gelten und so hatte ich das Haus voll. Hätte ich eine liebe Frau so wäre es doch etwas anderes gewesen. Die Kinder haben für das Nötige Sorge getragen. Ich freue mich ganz besonders, daß Sie lieber H. Doktor auf dem Wege der Besserung und sende Ihnen meine besten Wünsche zu voller Genesung.

Betreffs der Hammerköpfe bin ich ganz Ihrer Meinung nur glaube ich, daß doch vom Unterleder einiges entfernt wurde, leider ist der Filz viel zu dick was hätte das gegeben wenn L. sie noch beledert hätte. Sehr gespannt bin ich welchen Erfolg Sie damit haben.

Das Organum Klavier mußte ich wegen Platzmangel auf die Kante stellen und komme erst jetzt dazu mich damit zu befassen, dann werden Sie näheres hören.

Ich danke Ihnen schon im Voraus für das gemeldete Lebensmittelpacket. Wie könnte ich Ihnen noch besondere Wünsche schreiben wo Sie mich doch so reich mit den guten und nahrhaften Sachen versorgt haben.

Die Spinett Rosetten habe noch vorrätig als Zwischenarbeit gemacht und zwar die letzte, die Dom. Pis. als Muster genommen, aber in gleicher Größe. Auch schon in den Birke Spinetten. Ich kann mich nicht mehr entsinnen nach welchen Motiv und in welcher Größe die ersten waren. Der Durchmesser ist 65 mm[.] Das Stoders Klav. kam mir noch einmal gut zu statten und bin auch gern bereit es zu reparieren d.h. wenn ich die andere Arbeit bewältigt habe. Die Pulte sind fertig, ich schleife sie jetzt mit Öl.

Mit vielen lieben Grüßen und besten Wünschen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".