NL Rück, I, C-0444e

"Sehr geehrter Herr Dr.! Ich bin z.Zt. krank [in] München, Hotel Fränk. Hof, Senefelderstr. 2 un[d] denke anfangs kommender Woche zurück nach Nbg. zu [fah]ren. Ihren Brief mit Orphicabroschürchen [Röllig 1795] erhielt [ich], das ich ü[ber]nehme. Ebenso Dank für Ihre Karte. Wir besitzen zwei original[e Dis]kantgamben, 6-saitig, gut spielbar, eine Collichon [Colichon MIR782], die andere [auch] franz. [MIR783], aber unsigniert. Vielleicht kann ich das Instr. von [Hermann] Is[ra]el anderweitig unterbringen. In uns. Sammlung [Rück] sind kleine Block- [und] andere Flöten der Familie Walch [MIR193, MIR194, MIR195, MIR196, MIR209], ebenso im Museum der Holzschn[itz-]Schule Berchtesgaden, deren Direktor über die Fam. Walch Notize[n meinem] Bruder [Hans Rück] übergab, die ich Ihnen senden kann, auch ein überschlägi[ges] Verzeichnis der in Bercht. im Mus. befindl. Walchstücke. Ferner sind Welchflöten im Museum Carolino Augusteum Salzburg Katalog [von] Geiringer [Geiringer 1932a] beschreibt sie. Auch in der Berliner Sammlung [heute Musikinstrumenten Museum] ist etw[as.] Die Details könnte ich Ihnen aber erst aus Nürnberg senden. Was [ist] wert 1 Theorbe echt bezettelt L. Widhalm, 1755 [MIR903], 2x7 Griffbrett- [und] 2x5 Abzugsaiten, Muschel 11 Späne durch Beinadern getrennt, auf [dem] Griffbrett Knocheneinlagen, Rosette beschädigt, oberer Theorben[wir]belkasten rückwärts ausgeschnitten geschnitzt, ebenso der unter[e.] Längen Decke 51 plus Griffbrett 34 plus Wirbelkästen 37 1/2, Deck[en]breite 32,2, Muscheltiefe 19. Foto anbei. Dabei eine Knickhalslaut[e] sign. Linz Weigert 1723 [MIR898], totale Länge 80 cm, alles original.

Freundlich grüssend // Ihr ergebener".

 

Auf einem separaten Blatt mit gleichem Datum Ergänzungen. Briefkopf "Hotel und Restaurant // Fränkischer Hof // Bahnhof-Hotel [...]".

 

"Was ist ferner wert: 1. Gambe, Biskuittform (Guitarrenform) [MIR787], frühe F-Löcher, 98 lang, Corpuslänge 67, Zarge netto 9,9, 6saitig, Boden gewölbt mit [E]selsrücken, ferner auf dem Griffbrett, Saitenhalter. Schnekce [sic] plump (wie etsens. [meint estensische] Sammlung Wien). Zettel gedruckt Caspa da Salo in Brescia, dazu handschriftlich 1555.

Erhaltungszustand ziemlich viele Risse in Zarge etc. Reparaturkosten etwa 120 Mark.

// me fecit

2. Archilaute [MIR908] Zettel Matthias Albano/ Bulsani in Tyrol 1704 gedruckt. Muschel 19 Spähne, hellbraun, Decke echt, schöne Rosette, aus dem vollen geschnitten, 12 Griffbrett- und 8 Begleitsaiten, Längen 66 Decke plus 32 Griffbrett plus 86 für Verlängerung und oberen Wirbelkasten. Muschelspähne Ahorn mit dazwischenliegenden schwarzen Adern. Griffbrett schwarz furniert. Instrument macht echten Eindruck.

3. 1 Hakenharfe, Empirebronzen aufliegend, Höhe 57 cm laut Foto. Ohne Signatur."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1935,04,11
Schreibort
München
Erwähnte Objekte
Viola da Gamba (Kleiner Diskant) (Pardessus de Viole)
Streichinstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Bestandsobjekt(e)
Viola da Gamba (Kleiner Diskant) (Pardessus de Viole)
Streichinstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Bestandsobjekt(e)
Akkordflöte
Blasinstrumente
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
Blockflöte auf c2
Blasinstrumente
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
Blockflöte auf c2
Blasinstrumente
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
Blockflöte auf c2
Blasinstrumente
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
Blockflöte auf c1
Blasinstrumente
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Sammlungsbestand
Vergleichsobjekt(e)
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Angebot Musikinstrument(e)
Viola da Gamba (Tenorlage)
Laute, 11-chörig
Laute, 11-chörig (Deutsche Theorbe)
Laute, 14-chörig (Große Italienische Theorbe)
Hakenharfe
1935,04
Literaturreferenz
Geiringer 1932a