"Sehr geehrter Herr Dr.! Ich bin z.Zt. krank [in] München, Hotel Fränk. Hof, Senefelderstr. 2 un[d] denke anfangs kommender Woche zurück nach Nbg. zu [fah]ren. Ihren Brief mit Orphicabroschürchen [Röllig 1795] erhielt [ich], das ich ü[ber]nehme. Ebenso Dank für Ihre Karte. Wir besitzen zwei original[e Dis]kantgamben, 6-saitig, gut spielbar, eine Collichon [Colichon MIR782], die andere [auch] franz. [MIR783], aber unsigniert. Vielleicht kann ich das Instr. von [Hermann] Is[ra]el anderweitig unterbringen. In uns. Sammlung [Rück] sind kleine Block- [und] andere Flöten der Familie Walch [MIR193, MIR194, MIR195, MIR196, MIR209], ebenso im Museum der Holzschn[itz-]Schule Berchtesgaden, deren Direktor über die Fam. Walch Notize[n meinem] Bruder [Hans Rück] übergab, die ich Ihnen senden kann, auch ein überschlägi[ges] Verzeichnis der in Bercht. im Mus. befindl. Walchstücke. Ferner sind Welchflöten im Museum Carolino Augusteum Salzburg Katalog [von] Geiringer [Geiringer 1932a] beschreibt sie. Auch in der Berliner Sammlung [heute Musikinstrumenten Museum] ist etw[as.] Die Details könnte ich Ihnen aber erst aus Nürnberg senden. Was [ist] wert 1 Theorbe echt bezettelt L. Widhalm, 1755 [MIR903], 2x7 Griffbrett- [und] 2x5 Abzugsaiten, Muschel 11 Späne durch Beinadern getrennt, auf [dem] Griffbrett Knocheneinlagen, Rosette beschädigt, oberer Theorben[wir]belkasten rückwärts ausgeschnitten geschnitzt, ebenso der unter[e.] Längen Decke 51 plus Griffbrett 34 plus Wirbelkästen 37 1/2, Deck[en]breite 32,2, Muscheltiefe 19. Foto anbei. Dabei eine Knickhalslaut[e] sign. Linz Weigert 1723 [MIR898], totale Länge 80 cm, alles original.
Freundlich grüssend // Ihr ergebener".
Auf einem separaten Blatt mit gleichem Datum Ergänzungen. Briefkopf "Hotel und Restaurant // Fränkischer Hof // Bahnhof-Hotel [...]".
"Was ist ferner wert: 1. Gambe, Biskuittform (Guitarrenform) [MIR787], frühe F-Löcher, 98 lang, Corpuslänge 67, Zarge netto 9,9, 6saitig, Boden gewölbt mit [E]selsrücken, ferner auf dem Griffbrett, Saitenhalter. Schnekce [sic] plump (wie etsens. [meint estensische] Sammlung Wien). Zettel gedruckt Caspa da Salo in Brescia, dazu handschriftlich 1555.
Erhaltungszustand ziemlich viele Risse in Zarge etc. Reparaturkosten etwa 120 Mark.
// me fecit
2. Archilaute [MIR908] Zettel Matthias Albano/ Bulsani in Tyrol 1704 gedruckt. Muschel 19 Spähne, hellbraun, Decke echt, schöne Rosette, aus dem vollen geschnitten, 12 Griffbrett- und 8 Begleitsaiten, Längen 66 Decke plus 32 Griffbrett plus 86 für Verlängerung und oberen Wirbelkasten. Muschelspähne Ahorn mit dazwischenliegenden schwarzen Adern. Griffbrett schwarz furniert. Instrument macht echten Eindruck.
3. 1 Hakenharfe, Empirebronzen aufliegend, Höhe 57 cm laut Foto. Ohne Signatur."