"Sehr geehrter Herr Doktor!
Freundlichen Dank für Ihren Brief vom 4. Dezember ds. Js.. Den Betrag von RM. 10.-- haben wir Ihnen bereits gestern überwiesen auf Ihr Postscheckkonto. Ich danke Ihnen für Ihre wertvollen Ausführungen und nehme an, dass ich diese auch an die Herren Professor Steglich und Becking weitergeben darf, die sich ebenfalls für die Frage interessieren.
Ich kann schon in Erfahrung bringen, was aus den Instrumenten von Klinckerfuss geworden ist. Meines Wissens ist ein Teil davon in die Stuttgarter staatliche Sammlung [wohl Würtembergisches Landesmuseum] gekommen. Ich werde die Frage in Stuttgart gelegentlich klären. Freundlichen Dank für Ihre Dissertation [Kinsky 1926].
Sonst liegt nichts vor, an Neuerwerbungen können wir Ihnen melden:
eine wundervolle Bass-Posaune von 1609 [wohl. MIR148] mit Gravierungen aus rudolfinischer Zeit, nähere Beschreibung folgt gelegentlich, ein Bass-Krummhorn [MIR423] mit 2 Schiebern (einer fehlt) und 2 Kapseln, allerdings ohne die obere Windkapsel,
eine schöne alte Herz-Zither [evtl. MIR706, MIR707 oder MIR708],
ein ganz frühes Basset-Horn in Sichelform [MIR465] und noch 6-kantig,
ein schönes, ganz frühes Hackbrett [wohl MIR718] - und
ein 2. Flügel von Anton Walther in Wien [MIR1098], noch ohne Kniehebel, über der Tastatur einen Knopf als Zug für den Moderator und rechts und links oberhalb der Tastatur je einen Hebel zur Hebung des Forte-Pedals.
Kennen Sie eine ähnliche Vorrichtung an anderen Instrumenten?
Mit besten Grüssen an Sie und Ihre Frau [Wilhelmine Kinsky] // Ihre Brüder".