"Liebe Herren Rück,
Mein Brief vom Karfreitag [19.04.] mit den neuen Schätzungspreisen wird Sie wohl noch in München erreicht haben. Unter alten Skripturen fand ich zufälligerweise ein von mir 1926 berichtigtes Verzeichnis dieser Wiener Sammlung, die damals dem Heyer-Museum [Köln] angeboten worden war. Ich nehme an, dass Sie diese Liste auch wegen der anderen darin enthaltenen Stücke interessieren wird schicke sie Ihnen daher zu. (Rücksendung ist nicht erforderlich.) Die betreff. 4 Instrumente sind dort unter den Nummern 1 [Laute MIR898], 2 [Theorbe MIR903], 10 [Hakenharfe Empire] u. 12 [Viola da Gamba MIR787] angeführt.
In Ihrer w. Karte v. 11. schrieben Sie mir, dass Sie die moderne Diskantgambe von Herrn [Hermann] Israel vielleicht anderweitig unterbringen könnten. Sollte das Instrument noch nicht verkauft sein, möchte ich Sie bitten, es mir möglichstbald in einer kleinen Kiste als Postgut herzuschicken. Evtl. habe ich hier einen Interessenten dafür, der die Gambe - vorausgesetzt, dass sie klanglich befriedigend ausgefallen ist, ankaufen würde.
Wegen des bevorstehenden Monatsendes wäre ich Ihnen für frdl. Ueberweisung von 20 M (teilweise als Vorschuss) wiederum sehr dankbar. Abrechnung erhalten Sie im nächsten Brief.
Mit besten Grüssen // Ihr sehr ergebener // [handschriftlich] Dr. G. Kinsky".
Notiz von zweiter Schreibmaschine "Mark 20 zur Absendung an Kinsky beordert aus Kitzbühel 26.4.35."