"[Se]hr geehrter Herr Dr. Rück, Vielen Dank für Ihren letzten Brief v. 17; hoffentlich sind Sie nun bald von dem Albdruck der Bilanz befreit?

Wie steht es mit dem Streicherflügel in Frankfurt [MIR1118]? Ich frage deshalb an, weil ich ihn im Text des 'Führungsvortrags' [Kinsky 1935] bereits als Bestandteil der Sammlung eingereiht habe. Den Text dieses Vortrags habe ich jetzt beenden können, muß ihn aber noch abschreiben. Zusendung erfolgt gegen Ende der Woche, ebenso Rücksendung der Photos und der Leihbücher. Finanzielle Lage leider unverändert trübe - an eine bei der z. Zt. herrschenden tropischen Hitze doppelt wünschenswere Ausspannung ist daher garnicht zu denken ...

Wie sind Ihre Reisepläne für den nächsten Monat? Haben Sie von dem Flötensammler D. C. Miller in Cleveland den vor Kurzem erschienenen Katalog [Miller 1935] seiner Bibliothek erhalten? Er enthält viel Material zur Instrumentenkunde, nicht nur über Flötenliteratur.

Ich habe ein interessantes Pergamentblatt a. d. 15. Jahrhdt. (röm. Choralnoten auf gelben und roten Linien) ermittelt; ich schicke es Ihnen bei der nächsten Sendung zur Ansicht mit.

Mit besten allseitigen Grüßen Ihr // Dr. G. Kinsky".

Postkarte gelaufen am 25.6.1935, 20:00-21:00 Uhr, Köln Dellbrück.