"Lieber Herr Doktor!

Freundlichen Dank für Ihren Brief vom 29. Juni ds. Js.. Wie ich Ihnen bereits in Nürnberg sagte, können wir für das Manuskript [Kinsky 1935] nichtsmehr als wie Mk. 100.- ausgeben, weil das Geschäft sehr schlecht geht und die Geldeingänge geradezu katastrophal sind. Wir wollen jedoch Ihrer Anregung wenigstens teilweise Rechnung tragen und uns in der Differenz von Mk. 25.- teilen, sodass also das Honorar Mk. 112.50 beträgt. Es kommen Ihnen also zu

an Rest des Honorars // Mk. 62.50

hierzu für den Tafelband der 'Lutherie' // [Mk] 24.-

hierzu Portokosten // [Mk] 1.-

[Summe] // Mk. 87.50.

Nun zu dem Pergamentblatt. Das Pergamentblatt ist schön hübsch, aber wir meinen, der Besitzer könnte es uns für Mk. 12.50 überlassen und in dieser Annahme sandten wir Ihnen vorgestern per Postanweisung Mk. 100.- und wären Ihnen dankbar, wenn Sie den Preis auf Mk. 12.50 endgültig festlegen könnten, sodass dann unsere Schulden wieder beglichen sind.

Lieber Herr Doktor! Seien Sie überzeugt, dass wir sonst gewiss nicht kleinlich sind, aber wir müssen heute wirklich mit jeder Mark sparen, ebenso wie jeder andere, weil die Geschäftsspesen leider rasend weiterlaufen, der Umsatz jedoch nicht genügt, um nur die Spesen restlos zu decken, sodass wir ständig mit Verlust arbeiten, darum bitte ich Sie die Abrechnung in diesem gut zu heissen.

In Leipzig hätte ich nichts zu erledigen, da ich erst vor kurzem dort gewesen bin und alles laufende erledigte.

Bitte sehen Sie sich gelegentlich wieder einmal nach Ankermann Musikinstrumente Afrikas [1897] um.

Mit herzlichen Grüssen auch an Ihre Frau [Wilhelmine Kinsky] bin ich // Ihr ergebener // [handschriftlich] UR".