NL Rück, I, C-0570c

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"Lieber Herr Marx!

Ihren werten Brief vom 25.10. bekamen wir noch in Badgastein, wo wir morgen abreisen Ich danke Ihnen für die übersandten Fotos aufs beste, sie sind mit gewohnter Meisterschaft gemacht und leisten mir gute Dienste.

Wir sind sehr gespannt, ob nunmehr am 1ten der neue Herr eintrat, wer es wurde und wie er sich anlässt. Berichten Sie uns nur bald darüber, denn wir sind sehr neugierig. Wir würden uns freuen, wenn die Erste Wahl auf Ihren Sohn gefallen wäre, aber wir vermuten, dass sie auf Ernst fällt. Nun die Würfel müssen ja jetzt fallen.

Wir danken Ihnen herzlichst für Ihre wieder bewiessene Liebenswürdigkeit, uns bei der Reparatur des Walterflügels mit und ohne Schwanz (Original und anderer) zu helfen. Wir machen davon Gebrauch, denn wir erhielten beide Restaurierungsaufträge am 28.10.36 vom grossen, 24 Mann starken Kzratorium [sic!] der Stiftung Mozart übertragen, nachdem wir ausführlichen Bericht auf Grund unserer gemeinsamen Expertise am 28.8. gemacht hatten. Dieses Vertrauen ehrt uns nicht minder wie sie und ich habe zugesagt, dass Sie die Arbeiten überwachen werden. Natürlich liquidieren wir dies. Die Flügel sind durch mich persönlich verpackt worden, und bereits auf dem Wege zu Blüthner. Dort sollen sie erst einmal stehen bleiben, bis wir Ende November zurück sind. Dann komme ich nach Leipzig, damit wir uns besprechen. Wir denken uns die Arbeit so, dass einer unserer Techniker solange in Leipzig arbeitet unter ihrer gütige Aufsicht, bis die Flügel fertig sind. Wir denken an Herrn Glock, das wäre ein älterer Mann, mit dem, wie Sie auch wissen, sehr gut zu arbeiten ist und der sich in jeder Weise etwas sagen lässt, sich also unterordnet. Darauf kommts uns. Erachtens an. Auch ist er gelernter Bodenmacher, kann ein Klavier von der Pike an auf bauen und ist sehr fleissig. Wie denken Sie über diese Wahl? Erst wollen wir Ihre Meinung hören, ehe wir an ihn herantreten. Darum bitten wir Sie heute um Ihre freundliche Rückantwort, ob Sie mit Hr. Glock zusammenschaffen möchten. Denn ihr Urteil ist für uns maassgebend! Andernfalls könnten wir auch einen jüngeren Herrn abordnen, da wir jetzt ab 1.12. drei Techniker haben: 1. den Werkmeister von Dörner als Werkmeister, 2. und 3. je einen Herrn in den 30ern, die bei Matthaes und bei Schiedmayer waren. Alle drei sind anständige Leute. Glock würde die Sache aus Gefälligkeit Machen und sich vielleicht sicher zur Ehre schätzen. Bitte schreiben Sie uns frei und offen, wie Sie denken. Der Professor [Helmut Schultz] weiss ja von der Sache und wird ihrer freien Zeit wie bisher nichts in den Weg legen. Darüber sprachen wir ja schon oft.

Wir baten Blüthner, speziell den originalen Mozartflügel, der verpackt ist in die Kiste C.(Bechstein). 92 279 möglichst feuersicher zu lagern, in einen Raum, in dem es nicht so warm ist, damit nichts reisst speziell am Boden. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie bei Blüthners Umschau hielten, wo die beiden Flügel gelagert sind (der abgeschnittene ist in Kiste P.W.R.N. 1000. Dieser abgeschnittene lagerte jahrelang in einer Scheune, die zwar gedeckt war, aber er hat sicher Feuchtigkeit und es könnte diesem nicht schaden, wenn er warm stände, um auszutrocknen. Natürlich nicht im Heizraume, sondern eben in einem Raumes, der genügend warm ist bezw. trockne Luft enthalte. Bitte berichten Sie, ob die Flügel entsprechend gelagert sind, denn wir tragen die Verantwortung bes. für den Mozartflügel, der mit 10 000 Mark versichert ist!

Vielen Dank für das Clavichord [MIR1068], bitte senden Sie uns Ihre Liquidation. Nun zu den Springern am Dominicus Pisaurensis [MIR1081]. Hier wollen Sie bitte Springer ohne Regulierschrauben machen, denn es soll historisch getreu restauriert werden. Solche mit Reg.schrauben machen wir gelegentlich einmal in eines der anderen Spinette, die wir dann für konzertanten Gebrauch regelmässig verwenden. Wir haben ja noch drei bemalte Spinette unrepariert. Das Venetus soll möglichst original bleiben. Wenn Sie neue Springer machen müssen, bleibt nichts anders übrig, dann ohne Reg.schrauben ganz nach Muster der Springer des Dom. Pis. einsaitigen Cembalos [Leipzig, Inv.-Nr. 67] aus der Sammlung dadurch bekommen wir die größtmögliche Ähnlichkeit heraus. Freundlichen Dank für Ihre Anregung! Vielleicht lässt sich doch der eine oder andere alte mit verwenden? Wenns aber nicht zu gebrauchen sind, dann natürlich neue. Vielen Dank auch für das Aepfelbaumbrett [sic!]! Das war eine sehr feine Idee. Wenn Sie noch ein paar solcher bekommen können, bitte solche noch zu kaufen. Die [R]Mark 4,50 bitten mit auf die Liquidation zu schreiben, ebenso Porto für Expressgut, das natürlich als Absender Dr. R. Sachsenhof wie immer bekommt. Wegen der Schrauben für das Cymbal reklamiere ich mit gleicher Post in Nürnberg. Obs fehlten, weiß ich nicht auswendig. Bei uns lag es jahrelang aufgekantet wegen Platzmangel.

Damit wären für heute alle Neuigkeiten erschöpft, halt noch etwas: wir kauften ein herrlich eingelegtes Fagott und einen Dulcian [wahrscheinlich MIR403]! An diesem fehlt nur das anblaserohr [sic!].

Nun seien Sie aufs herzlichste gegrüsst von // Ihren jederzeit // ergebenen Brüdern".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,11,04
Schreibort
Bad Gastein
Erwähnte Objekte
Gebundenes Klavichord (Kopie)
Tasteninstrumente
erwähnt als
Neuerwerbung
Spinett
Tasteninstrumente
erwähnt als
Reparatur
Spinett
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Reparatur
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Fagott
Blasinstrumente
erwähnt als
Neuerwerbung
Dulzian in C, 2 Klappen (Choristfagott)
Blasinstrumente
erwähnt als
Neuerwerbung
erwähnt als
Reparatur
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Restaurierung
Hammerflügel
Hammerflügel
Leipzig
1936,11
Typ des Ereignisses
Versicherung
Hammerflügel
Marktwert
Wert von
10000
Wert bis
10000
Währung
RM
Salzburg
1936,11