"Sehr geehrte Herren!

Sogleich zur Beantwortung Ihrer Fragen den Streicherflügel [MIR1118] betreffend. Die Auslösung handhabe ich möglichst eng, d. h. im Diskant 1 mm zunehmend im Baß bis 2 mm. Das Fangen muß an der Fängerfläche geschehen und nicht auf der Kante, sodaß der Hammerkopfscheitel etwa mit der Däm Fängerkante abschließt, im Baß kann es noch überstehen. Das Einstellen des Halben Ganges der Dämpfung ist nur an den, an der unteren Tastenfläche angebrachten belederten Eisenwinkel vorzunehmen. Wenn diese sich nicht schrauben lassen, dann durch kröpfen. (Gerade dies habe ich H. Wasmann nochmals ans Herz gelegt, weil es noch nicht klappte). Das Ganze ist Gefühlsarbeit. Man muß fühlen wann der Dämpfer anfaßt und dann mit Kreide auf den Tasten markieren, dann die Mechanik hochstellen und nachrichten. Wenn der Hinterdruck hochgestellt und die Tasten herauszunehmen gehen, dann ist es sehr einfach Tasten um Tasten zu richten. – Der Tastentiefgang ist hier im Disk. 6 mm im Baß 7 mm. – Die Schnabelluft muß so sein, daß der Hammer bei ganz langsamen zurücklassen des Tastens gerade noch einfällt, dann ist von selbst immer etwas Schnabelluft. Was die Ringe an den Wirbeln betrifft, so ist das eine Sache die wir wie alles andere auch in Jena besprochen haben. Es müssen dann natürlich die Wirbel wo die Ringe aufsitzen (es sind nur ein paar) herausgenommen werden und mit ein paar Ringen weniger wieder aufgezogen. Ich glaube, wenn H. Laugwitz [junior] ein Paar gemacht hat, gerne wieder aufhört.

Ihnen weiter gute Genesung wünschend grüßt herzlich Ihr ergebener // Otto Marx

Ein Wirbel mit tiefgehenden Ringen ist mir in der Stimmunghaltung lieber als ein hochstehender, natürlich aufsitzen dürfen sie nicht."