"Sehr geehrte Herren!
Besten Dank für Ihr wertes Schreiben. Heute war ich bei Blüthner und kann Ihnen berichten, daß die Instrumente noch in den Kisten sind, der Raum ist trocken und nicht geheizt und wird die künftige Werkstatt sein. Heizung ist vorhanden. Auch ich halte H. Glock für den geeigneten Mann. Ich entsinne mich nicht mehr ob wir vorgesehen hatten den Boden herauszunehmen?
Sie glauben sicher in meiner Werkstatt ist Großbetrieb – fehlgeschossen – es ist immer noch Streit, 'wer soll den Mann bezahlen.' Mir scheint mein Jahr geht um und ich gehe mit. – Dem Clavichord [MIR1068] habe ich auch das Hackbrett [MIR727] mit den 2 ausgesetzten Löchern beigepackt. Allerdings unsichtbar sind sie nicht, daher die ausgeflickten Löcher. Die Stimung Clavich. ist etwa einen Ton tiefer und über das Stimmen selbst müssen wir mündlich verhandeln.
Am Dom. Pis. [Dominikus Pisaurensis] Spinett [MIR1081] weiß ich nicht ob eine Orginaldocke vorhanden, habe schon die Nummerierung nachgeprüft finde aber noch keine Orginalschrift. Unser Cembalo [Leipzig, Inv.-Nr. 67] hat Buchsbaumdocken, muß aber hier erst die Nummern prüfen. Können Sie mir einen Vorschlag für die Zitherbesaitung machen. 2 chöriche Melodie, 3 Oktävchen, 14 Begleitsaiten. // Zu dem Erwerb des eingelegten Fagott und besonders den Dulciane (org?) kann ich Ihnen gratulieren.
Mit deutschem Gruß, // verbleibe ich Ihr alter // Otto Marx."