NL Rück, I, C-0570c

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Hiermit sende ich Ihnen die Stoffproben zurück. Eine besondere Bestimmung über eine Qualität ist bei der verschiedenartigkeit [sic] der Garnierungen nicht zu machen, das heißt für manches ist weicher, für manches festerer Stoff geeigneter. Beide weiße Proben sind gut und in der Farbe würde ich mir rot vorziehen, für spätere Hammerklaviere auch weiß, weniger das Braun.

Das Schreiben (Durchschlag) haben Sie sehr gut abgefaßt, ob es aber die Wirkung haben wird, weiß ich nicht, denn bei H[err]. P[rofessor]. [Helmut Schultz] ist das alles weiter nichts. Jedenfalls werde ich mich nicht dazu entschließen einen, der umsonst arbeiten soll, helfen Geld verdienen. Statt in Pension zu gehen noch länger als früher arbeiten, ist ein komisches Verlangen. Ob nun ein Mann kommt der sich auch wirklich etwas sagen läßt, so daß man mit wirklicher Zufriedenheit mit ihm arbeiten kann, ist auch noch eine große Frage. Sie sehen das deutlich an H. [Adolf] Wasmann, schon ist er verschnupft. Und noch eine lange Zeit mit einem sogenannten Nachfolger herum ärgern, da weiß ich was ich lieber tun würde. Wenn ich mich dazu erklärt habe einen Mann im Museum [Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig] einzulernen so meine ich wäre dies gerade genug. Es scheint vorläufig in gewohnter Weise weiter zu gehen. Die Stadt wollte mir von morgen ab Pension zahlen (wie ich erfahren) wer sich da ins Mittel gelegt weiß ich nicht, da wäre es kurz entschieden gewesen.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx

Ich mache morgen noch die 3 Zitheraufnahmen [MIR689] und dann ist diese und die Tanzmeistergeige [MIR768] versandfertig. Eine Wohltat Lauchstädt ist vorüber."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,06,29
Schreibort
Leipzig
Erwähnte Objekte
Doppelzither
erwähnt als
Reparatur
Foto(s)
Tanzmeistergeige mit Fächer
Streichinstrumente
erwähnt als
Reparatur
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Konzert
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