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"Lieber Herr Marx!
Ich erhielt gestern mit grosser Freude Ihre Sendung enthaltend die Zister, die Zither und die Quartgeige. Wir danken Ihnen vielmals für die wieder so ausgezeichnete Fürsorge, die Sie meinen Interessen damit angedeihen liessen und bitte Sie freundlich um Ihre Liquidation, damit ich wieder glatt bin. A conto dieser lege ich diesem Briefe [R]Mk. 20.- bei. Die Instrumenten sind ganz reizend geworden und freuen mich besonders, da es 3 Typen sind, die wir repariert noch nicht aufstellen konnten.
Wir sind alle sehr gespannt, ob es Herrn Professor [Helmut Schultz] gelingt, Sie nach dem 30. Juni noch fest zu halten. Dass Sie dann trotzdem nicht untätig zu sein brauchen, wissen Sie ja!
Heute möchte ich anfragen, ob es Ihnen nunmehr genehm ist, wenn ich Ihnen das Holz für die Copie [MIR1068] des Dominicus Pisaurensis-Clavichord [Leipzig, Inv.-Nr. 1] sende. Ich bitte Sie mit beiliegendem Freikuvert mir kurz zu antworten. Oder wollen Sie lieber vorher das Dominicus Pisaurensis-Spinett von 1540 [MIR1081]? Es ist bei uns ein Mangel an reparierten Spinetten, die wir nur 1 Stück haben, das Ihr seliger Bruder [Bruno Marx] noch reparierte, das wir aber nicht ausleihen können solange wir nicht ein zweites normales Spinett haben. Ich konnte inzwischen ein hübsch bemaltes Instrument aus Privathand erwerben mit der Signatur: Donatus de Undeis Bergomensis MDXC [MIR1087]. Es sieht allerdings nicht hochprima aus, umsomehr es seinerzeit von Hahn-München repariert, besser verrepariert wurde!
Viel Spass hat mir gemacht, dass die beiden Instrumentchen Zister und Guitarre signiert sind. So hat man viel mehr Freude daran.
Ich kam in den letzten Wochen wenig zum Schreiben, da mein Herr [Hugo] Haid in Urlaub war. Jetzt ist er wieder zurück und jetzt kann allmählich der normale Betrieb sich wieder einlaufen.
Bei Blüthner liegt noch Werkzeug und alles wie es war.
Herr [Adolf] Wasmann kommt auch wenig zu Reparaturen, da er ein sehr nettes Klein-Piano 114 cm, niedlich aber gut im Ton, konstruierte und jetzt offenbar in der Klavierfabrikation wieder mehr arbeiten muss. Das Clavichord [MIR1058] ist fertig, am Hammerklavier arbeitet er noch. Er will bestimmen, wann wir zur Besichtigung kommen können. Ich würde mich dann mit Ihnen in Jena treffen und wir würden gemeinsam mit Wasmann nach Stadtroda fahren, da die ganzen Werkstätten dorthin verlegt wurden.
Das grosse Hackbrett (Pantaleon) [MIR727], dessen Malerei nicht in Ordnung war, hat der Restaurator den Germanischen Museums hübsch gemacht, Ich soll es nach Ostern zurückbekommen.
Falls Sie wirklich am 30. Juni aufhören, wären Sie mir in Nürnberg dann in Bälde hochwillkomnen, um die Giraffen fertig zu machen – meine Herren getrauen sich nicht hin und Herr Heiwinkel ist nicht mehr bei uns – und um allerhand zu planen und zu beraten. Andernfalls würde ich gerne ein paar Wochen Ihres Urlaubs mit Beschlag belegen, wenn ich nicht unbescheiden bin.
Sie und Familie gesund und wohlauf hoffend, bin ich mit herzlichen Grüssen wie immer // Ihr dankbar ergebener // [Stempel] Dr. Ulr. Rück // [handschriftl.] R."