"Sehr geehrter Herr Doktor!
Gestern war ich bei H. [Franz] Laugwitz. Das Klavichord ist bereits fertig, es ist tonlich nach meiner Ansicht gut geworden. Stimmstockmaße kann ich Ihnen noch nicht schicken, da ich erst darüber entscheiden kann wenn er heraus ist, ob er noch zu verwenden oder erneuert werden muß, also darüber später nochmals.
Die Drehleiern [Leipzig, Inv.-Nr. 340 und 344] u. Dudelsack sind gut angekommen. H. Prof. [Helmut Schultz] hat mich beauftragt die Ihnen gehörigen Dudelsäcke wieder zurück zu senden*, was in Laufe der nächsten Woche geschehen wird. Ich werde versuchen die Diskantg[ambe]. mit beizupacken.
Die Diskantgambe [MIR783] habe ich soweit fertig und war so frei den fehlenden Wirbel bei Zimmermann, Markneukirchen auf Ihre Rechnung zu bestellen. Ich habe neues Griffbrett und Saitenhalter und Steg angefertigt. Die sind aber nicht so verziert wie bei der Viola d. a. [Eberle 1745], das hat man scheint es bei Gamben nicht gemacht, außer den süddeutschen wo auch der Korpus anders geformt ist.
Die Zeichnung für ein Zinckenmundstück kommt noch, ich bin noch nicht dazu gekommen.
Es freut mich sehr, daß Sie mit dem histor. Konzert so überaus gute Erfolge hatten. Auch wir hatten eine Sonntagvorführung Kammermusik um Mozart. Es war auch sehr schön und hat ellgemein sehr gut gefallen.
Nun bestätige ich Ihnen auch bestdankend den Empfang der mir gesandten [R]M. 30.- [Markierung am Rand]
Mit meinem Befinden ist es vorläufig immer noch beim alten, trotzdem ich schon 5 Wochen zum Arzt gehe.
Mit deutschem Gruß auch Ihren geehrten Herrn Bruder [Hans Rück] // Ihr sehr ergebener // Otto Marx u. Fam."
Unterstreichung, Sternchen und Markierung von zweiter Hand, Notiz "* u. Nähkasten-Spinett [MIR1223] auch mitsenden lassen!"