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"Lieber Herr Marx!

Freundlichen Dank für Ihren lb. Brief. Den Bezug für die Zither [MIR689] könnte uns vielleicht [Otto] Frank in München angeben, der früher oft solche Bezüge machte. Ausserdem aber sind die von uns szt. nach Köln verkauften Zithern damals alle von einem alten bayr. Zithermacher Flossmann/ Bad Tölz bezogen worden, angebl. mit den richtigen Bezügen. [Bezieht sich wohl auf die von Vater Wilhelm Rück an die Sammlung Heyer in Köln, jetzt Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig verkauften Instrumente.] Nun sind unter diesem Materiale bestimmt Zithern, welche in den Dimensionen, Form und Zeit der Doppelzither soweit entsprechen, dass Sie daraus vielleicht den richtigen Bezug interpolieren könnten. Andernfalls bitte ich mir, zu schreiben, wieviele Spiel und Begleitsaiten darauf waren, und wie lang die Mensuren etwa sind. Dann liesse ich von Frank die Angaben mir machen. Wegen der Bünde weiss ich leider auch nicht Bescheid, aber vielleicht lässt sich aus dem reichen Material der Sammlung doch ein Anhaltspunkt gewinnen. Brauchen Sie Holz?

Alte Resonanzbodenstücke können wir dazu schon liefern, wenn wir nur wissen, ob weit oder engmaschig und wie gross.

Die Zither möchte ich repariert fotografiert haben, und zwar werden wohl 2 Aufnahmen notwendig sein oder deren dreie, eine von vorne, eine von hinten, einer von der Kante, die die zwei Bezüge zeigt. In der Sammlung des Metropolitan Museum of Art Catalogue of the Crosby Brown Collection of Musical Instruments of all Nations I. Europe ist auf Seite 53 unter Nr. 2073 [Metropolitan Museum of Art 1904] eine ähnl. Zither beschrieben. Der Katalog ist in der Museumsbibliothek, viell. übersezt Ihnen einer der Herrn die Beschreibung. Obwohl aus ihr auch nicht viel mehr zu entnehmen ist.

Gerne höre ich weiteres von Ihnen, wie sich die Verhandlungen wegen Ihres Nachfolgers entwickeln. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden. An mich kam bisher keinerlei Anfrage von seites des Museums.

Mit herzlichen Grüssen bin ich // wie immer Ihr".