"Sehr geehrter Herr Doktor!
Mit großen Bedauern habe ich aus ihren werten Schreiben ersehen, daß Sie, noch dazu nicht zu Hause, an das Bett gefesselt sind und wünsche Ihnen recht baldige Gesundung. Hoffentlich trifft Sie mein Schreiben wieder bei Wohlsein an, da bin ich doch besser daran, ich gehe tägl. zu meiner Arbeit und heute scheint es sich endlich zu bessern. Heute sind auch die leckeren Lebkuchen eingetroffen, wofür ich Ihnen zugleich recht herzlich danke.
Heute war ich wieder bei H. [Franz] Laugwitz, er hat den Stimmstock und den Boden heraus [aus Steinflügel, wahrscheinlich MIR1110]. Der Stimmstock sieht noch gesund aus und ich bin mir noch nicht schlüssig ob man ihn mit einem neuen Unterfournier [sic!] doch wieder verwenden soll. Der Boden wird neu berippt. Ob der Rest aber gerade wird, ist noch fraglich. Da fehlt jetzt die kräftige Buchenbohle, die Schrift von Röllig habe ich gelesen, hat aber für Reparaturen wenig Anhalt, sonst ganz interessant.
Die Zutaten für das Nähtischklav. [MIR1174] wird sich wohl auf die Garnrollen beschränken.
Von den Grammophon-Aufnahmen habe ich noch nichts vernommen. Mit einem Programm kann ich Ihnen leider nicht diesen, da solche nicht vorhanden und nur angesagt wurde.
So werde ich also die großen Dudelsäcke und den kleinen Hornbock wieder zurücksenden und den einen wo ich einen Sack bestellte noch hier behalten. Wenn Sie auf ein paar Säcke reflektierten wäre es wohl gut H. Geyer Mitteilung zu machen.
Ihnen recht baldige Genesung wünschend verbleibe ich mit deutschem Gruß // Ihr sehr ergebener // Otto Marx u. Fam."