"Sehr geehrter Herr Doktor!
Gestern habe ich meine Aufträge erledigt. Mein Chef hatte mich bis 1/2 3 aufgehalten, kam aber trotzdem noch zurecht. Bei Blüthner habe ich nur meinen Ösendreher gefunden und von. H. [Franz] Laugwitz ein paar Gefäße, von den anderen Sachen war nichts zu finden.
Bei Frau Lorenz habe ich mir die Instrumente angesehen und habe feststellen müssen, daß nicht mehr orginal ist. Die Cister woran Sie Gefallen hatten ist wohl ausnahmsweise kurz aber der Baßwirbelkasten gänzlich abgesägt und in den Stumpf 3 Wirbel eingebohrt. Die Löcher in der Zarge lassen auf 8 Baßsaiten schließen. Die Teorpe [sic] (kleine) hat ein Griffbrett bis Schalloch, Rosette u. Saitenhalter fraglich ebenso Decke; die große hat neue gebeizte Decke mit Seyfarth [Hermann Seyffarth] Rosette, Saitenhalter bei beiden kein Hoffmann. Clavichord eine spätere Arbeit, Tafelklavier sehr frühe Mechanik, außen großartig gemahlt (Holz) und Hochglanz lackiert. Echt [Paul] De Wit. Mir scheint, daß der nicht das Beste hergegeben hat.
Frau Lorenz war wie Sie mir schon sagten verschlossen, was sich aber bald änderte. Für die Cister möchte sie doch über 110 [R]M. haben, auch möchte Sie gern von Ihnen Nachricht haben um sich dann weiter zu bemühen.
Ich danke Ihnen nochmals herzlich für die schönen Stunden und guten Genüsse und wünsche Ihnen weiter gute Reise.
Mit besten Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx u. Frau
Die Bratschenfotos hat Prof. [Helmut Schultz] gestern abgeschickt."