"Sehr geehrter Herr Doktor!
Es freut mich sehr zu hören, daß es Ihnen wieder besser geht, auch ich kann gleiches von mir berichten.
Heute habe ich als Expreß die Diskantgambe [MIR783] abgeschickt, wünsche guten Empfang und hoffe Ihre Zufriedenheit. Der Kostenpunkt, den Sie ja immer gleich wissen möchten, ist 14.- [R]M. Griffbretter, Saitenhalter, Stege und Kinhalter [sic] sind mit im Karton.
Vielen Dank für den Artikel v. H. Prof. Steglich [wahrscheinlich Steglich 1935b], er ist mir sehr interessant.
Für die Dudelsäcke werde ich also noch den großen bestellen und für die 2 kl. Leder selbige sind genäht und den Lazarus [meint einen schwer zu reparierenden Hornbock, siehe vorangegangenen Brief] welchen ich noch hier habe muß ich erst mal auspacken, um zu sehen ob hier auch ein Fell oder genähter dazu gebraucht wird.
Heute war ich bei H. [Franz] Laugwitz und der Steinflügel [wohl MIR1110] ist allerdings mit Krach grade geworden. Den Stimmstock verwenden wir wieder, es ist von Ahorn und gesund. Ob aber das engl. Tafelklavier [Clementi] gerade wird kann ich erst sagen wenn der Boden heraus ist. Ganz wird er wohl nicht werden, denn das hat sehr starken Rastboden. Die gesandten Stimmnägel sind sehr petit, die alten jedoch zu dick, da wäre eine Mittelsorte am besten. Die Stimmstockschrauben halte ich die 2 im Baß für orginal, die im Diskant ist neu.
Das Clavichord [MIR1058] habe ich mir nur oberflächig besehen können scheint mir aber wenig von orginalen Saiten.
Die Dudelsäcke liegen jetzt bei Herrn Laugwitz.
Ihnen wie Ihren geehrten H. Bruder [Hans Rück] ein recht frohes Osterfest wünschend, grüßt Sie herzlichst // Ihr ergebener // Otto Marx u. Fam.
(Einlage)".